Manuel Löhmann

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Werkzeugmaschinenindustrie
blickt in die Zukunft

Die deutsche Werkzeugmaschinen Industrie ist im Umbruch: Wie wird sich die Branche in den kommenden 25 Jahren bis 2041 verändern? Der bevorstehende Wandel verlangt Zukunftsbewusstsein und viel Vorstellungskraft. Dazu können alle beitragen: Der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenhersteller (VDW) hat den Dialog für die Zukunft der Branche angestoßen. Dieser findet auf dem Portal der IndustryArena statt. Unter www.industryarena.com/125-jahre-vdw stehen Thesen über die künftige Entwicklung zu den Themenschwerpunkten Märkte – Maschinen – Menschen zur Diskussion. Der VDW ist dafür der ideale Gesprächspartner, kann er schließlich stolz auf 125 Jahre bewegte Verbandsgeschichte und fundierte Branchenkenntnis zurückblicken. Mit Gästen aus Industrie, Wissenschaft, Medien und Verbänden hat der Verband unlängst in Frankfurt am Main sein Jubiläum gefeiert. Verlässlich – dynamisch – wertvoll: „Drei Attribute, die für das Leistungsspektrum des VDW stehen und für die Themen, die er seit Gründung im Dezember 1891 vertritt“, erklärte VDW-Vorsitzender Dr. Heinz-Jürgen Prokop anlässlich der Festveranstaltung.

Automobilindustrie als Treiber

Vor einem Paradigmenwechsel und Wandel des Geschäftsmodells mit starken Auswirkungen auf die Produktionsausrüster steht die Automobilindustrie, größter Abnehmer von Werkzeugmaschinen, folgt man der Argumentation des VDW-Vorsitzenden. Treiber sind regulatorische Anforderungen aus der Politik und die zunehmende Urbanisierung der Gesellschaft.

Zentrale Themen sind der technologische Wandel vom Verbrennungsmotor zu alternativen Antriebsformen sowie das vernetzte und autonome Fahren. Neue, branchenfremde Wettbewerber wie Tesla oder Google treten in den Markt. Hinzu kommen neue Services für Kunden, etwa Car-Sharing-Modelle. Digitalisierung und Vernetzung machen es möglich. Diese Entwicklung gilt es, auch für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie im Blick zu behalten.

Veränderungen der Exportmärkte

Eine der großen Aufgaben der Zukunft besteht in der Erschließung neuer Wachstumsmärkte. Derzeit ist die Branche mit starken Verschiebungen in der Exportstruktur konfrontiert. China, seit 2003 mit Abstand größter Exportmarkt für die deutschen Hersteller, verliert konstant an Gewicht. Die Hoffnung auf die Reindustrialisierung der USA mit hohen Investitionen in die Produktionstechnik blieb bisher in der Breite unerfüllt.

Auch Russland wird diese Rolle in absehbarer Zeit nicht mehr einnehmen. Europa rückt daher wieder verstärkt in den Blickwinkel der deutschen Firmen, da die europäischen Kunden mit hohen Qualitätsanforderungen im Weltmarkt konfrontiert sind und investieren. Vielversprechend sind unterdessen die Asean-Region und Indien. Dort bietet sich großes Potenzial für die Werkzeugmaschinenindustrie. Es gilt, die Kunden mit besseren Angeboten zu überzeugen und dem dort führenden Wettbewerber Japan konsequent Marktanteile abzuringen.

Foto: VDW

Kundennutzen durch Vernetzung

Der Megatrend Industrie 4.0 eröffnet gigantische Chancen: Nach Ansicht von Prokop geht es bei der Vernetzung der Produktion maßgeblich darum, neuen Kundennutzen zu generieren. Wie im privaten Leben auch können sehr viele Tätigkeiten vereinfacht oder sogar automatisiert werden. Das Denken in Vernetzungslösungen ist dabei für viele Unternehmen noch neu und benötigt einen veränderten Blickwinkel.

Von der vertikalen zur horizontalen Sichtweise, heißt künftig die Devise. Die Maschine darf nicht mehr allein im Fokus stehen. Vielmehr muss die Maschine nach Ansicht Prokops optimal in die Intralogistik eines Unternehmens eingebettet werden. Daraus entstehen Fragen: Wie kommen die Werkstücke optimal in die Maschine? Wie geben die Maschinen den Werkstücken eine Identität, und wie reichern sie diese weiter an? Wie werden Werkstücke Aufträgen zugeordnet, verfolgt und jederzeit auffindbar?

Antworten darauf führen zu Angeboten und Dienstleistungen, die neuen Kundenutzen schaffen. Auch könnten völlig neue Maschinenkonzepte entstehen, neue Assistenzsysteme oder Lösungen für den Materialfluss und die Teileverfolgung. Ein großes Feld, das in Teilbereichen noch weitgehend brach liegt und die Kreativität der deutschen Werkzeugmaschinenhersteller massiv anspornt, wie Prokop im Rahmen der Erläuterung der VDW-Zukunftsvisionen zu verstehen gibt.

Exzellenzinitiative für berufliche Bildung starten

Die wertvollste Ressource für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie sind in allen Fachbereichen gut ausgebildete, hochqualifizierte und sehr engagierte Mitarbeiter, die ihre Aufgaben beherrschen und mit hoher Motivation daran arbeiten. Die schnellen technischen Veränderungen im Zusammenhang mit Industrie 4.0 verlangen jedoch neue Kompetenzen von den Mitarbeitern der Zukunft.

Vor diesem Hintergrund fordert Prokop dringend eine Exzellenzinitiative für die berufliche Bildung. Dazu gehört die Stärkung des Images der Berufsausbildung und technischer Berufsbilder. Vor allem gilt es, eine ausreichende Finanzierung der Berufsschulen für Ausstattung und Weiterbildung zu sichern, damit junge Menschen auf dem neuesten Stand der Technik ausgebildet werden können.

Es muss der Branche gelingen, so genannte Digital Natives für die Werkzeugmaschinenindustrie zu begeistern, um die Potenziale der Vernetzung nachhaltig zu heben. Trotz Hightech in der Werkzeugmaschine, leistungsfähige Steuerungen, Automatisierungslösungen oder Einsatz von künstlicher Intelligenz wird die Branche in der IT-Welt als konservativ angesehen. Das muss sich laut Prokop ändern.

Die Zukunft bleibt also spannend: Wir leben in einer Zeit des grundlegenden gesellschaftlichen und technischen Wandels. Um auch in Zukunft weiter erfolgreich zu sein, bedarf es Tradition und Erfahrung. Was hinzukommen muss, sind Flexibilität und Kreativität, um auch unter geänderten Rahmenbedingungen weiter Spitzenleistungen vollbringen zu können.

VDW lädt zum Zukunftsdialog ein

Diskutieren Sie mit dem VDW. Das Zukunftsforum des VDW auf der IndustryArena bietet Ihnen interessante und spannende Thesen und Themen über Märkte - Maschinen - Menschen. Nutzen Sie die Möglichkeit und äußern Sie Ihre Meinung, kommentieren Sie die Thesen oder stellen Sie eine eigene Prognose auf. Es gilt, gemeinsam Zukunft zu gestalten.

Titelbild: VDW

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