Standorterweiterung
in Tübingen

Diese Veränderungen beinhalten große Herausforderungen für die berufliche Bildung, insbesondere für den Maschinenbau. Allein in Baden-Württemberg mit mehr als 300.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 70 Milliarden Euro im Maschinenbau zeichnet ein hoher Bedarf an Nachwuchskräften ab. Etwa 1500 Unternehmen der Branche sorgen täglich für technisch hochkomplexe Innovationen und Marktneuheiten in dem stark mittelständisch geprägten Baden-Württemberg.

Dabei wächst die Bedeutung der digitalen Transformation in Unternehmen durch die Veränderungsprozesse im Sinne der Industrie 4.0 deutlich. Doch Digitalisierung ist keine Momentaufnahme, sondern ein durch Innovation getriebener, gesellschaftlicher Veränderungsprozess mit Handlungsnotwendigkeiten für die berufliche Aus- und Weiterbildung. Denn nur durch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können KMU ihre Prozesse unter Berücksichtigung der Anforderungen der Industrie 4.0 nachhaltig verändern.

Diese Veränderungen beinhalten große Herausforderungen für die berufliche Bildung. Die Nachwuchsstiftung Maschinenbau ist seit 2009 als Exzellenzinitiative in der beruflichen Bildung mit vielen praxisorientierten Angeboten am Standort in Bielefeld unterwegs und ist in enger Zusammenarbeit mit vielen Unternehmen sowie mit Verantwortlichen aus Politik, Bildung, Forschung und Verbänden, ein wichtiger und strategischer Partner in der beruflichen Bildung.

Strategischer Meilenstein

Um noch weitere Impulse in der beruflichen Bildung zu setzen und vielen weiteren Unternehmen die Möglichkeit zu geben, von den Angeboten der Exzellenzinitiative zu profitieren, hat die Nachwuchsstiftung Maschinenbau einen weiteren Standort am Firmensitz der Paul Horn GmbH in Tübingen eröffnet. Die Gründung des Standortes ist ein strategischer Meilenstein, der den kontinuierlichen Wissenstransfer und die Angebote der Nachwuchsstiftung auch im Süden Deutschlands in die Breite tragen soll. Dadurch können die Unternehmen in der Region besser und effektiver beraten werden.

„Die Nachhaltigkeit der Nachwuchsentwicklung ist vor dem Hintergrund der Digitalisierung und den Veränderungen, die Industrie 4.0 mit sich bringt, der Schlüssel für den zukünftigen Unternehmenserfolg. Aufgrund der hohen Nachfrage an einer Beratung und Unterstützung im Ausbildungsalltag sowohl bei den Ausbildern als auch bei den Lehrern, ist ein Transfer der Stiftungsaktivitäten eine logische Konsequenz“, so Peter Bole, Leiter der Nachwuchsstiftung Maschinenbau. So können durch die Kundennähe die Dienstleistungen und die Produkte der Nachwuchsstiftung attraktiver und effektiver gestaltet und angeboten werden.

Die neuen Geschäftsräume auf 220 Quadratmetern Fläche bieten Platz für acht Mitarbeiter. Unter anderem wird ein Schulungsraum eingerichtet, so dass einige angebotene Seminare nicht nur bei den Partnern der Nachwuchsstiftung und in den Räumen am Standort Bielefeld, sondern auch Tübingen durchgeführt werden können. Der Standort Süd freut sich auf die Aufgaben und darauf, Impulse in der beruflichen Bildung zu setzen. Von Tübingen aus können die Unternehmen in der Region zukünftig durch die geographische Nähe effizienter unterstützt werden, und die Bekanntheit kann kontinuierlich ausgebaut werden.

Die erste große Aufgabe in Tübingen erhielt die Nachwuchsstiftung am 29. März mit der Zusage vom Deutschen Luft und Raumfahrtzentrum zur Durchführung des ITD-Projekts. ITD steht für „Innovations- und Transfernetzwerk: Digitalisierung in der Berufsbildung“.

Die Nachwuchsstiftung Maschinenbau wird zusammen mit dem Kooperationspartner IG-Metall das Projekt in den nächsten vier Jahren bearbeiten. Dabei sollen die Bedarfe im Kontext der Digitalisierung von KMU ermittelt werden. Für diese Bedarfe werden Bildungsangebote in Form von E-Learnings und Präsenzveranstaltungen für die Ausbilder und Auszubildenden erarbeitet und über eine Online-Bildungsplattform zur Verfügung gestellt.