Christian Thiele

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Der Supermini im Einsatz

„Nur mit dem Supermini der Paul Horn GmbH konnten wir die geforderte Oberflächengüte erreichen“, erzählt Jens Lindner. Der Geschäftsführer der Normteile Lindner GmbH aus dem sächsischen Ehrenfriedersdorf setzt bei der Herstellung von Medizintechnikbauteilen aus schwer zerspanbaren Werkstoffen, auf Präzisionswerkzeuge von Horn. Zusammen mit Heiko Köhler, dem Außendienstmitarbeiter von Horn, hat Lindner mit seinem Team schon einige Zerspanaufgaben gelöst.

Sterilisatoren sind wichtige Geräte in der Medizintechnik zum Sterilisieren und Desinfizieren von Operationsbesteck und anderen Instrumenten. Sie finden auch in der Biotechnologie bei flüssigen Nährmedien und Glasgeräten ihren Einsatz. Dabei werden Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren wirksam abgetötet. Die Sterilisation geschieht meist unter der Verwendung von Wasserdampf durch Hitze und Druck.

Eine lange Zusammenarbeit (von links): Tim Haase im Gespräch mit Jens Lindner, Anett Lindner und Heiko Köhler, Horn. Foto: Sauermann/Horn

Für einen großen Hersteller in der Sensortechnik fertigt die Normteile Lindner GmbH Bauteile für Sterilisatoren. „Werkstücke für die Medizintechnik unterliegen strengen Anforderungen an die Oberflächengüte und der Toleranzen. Meist kommen auch schwer zerspanbare Werkstoffe zum Einsatz“, sagt Lindner. Beim Innenausdrehen zweier Bauteile setzen die Spezialisten aus dem Erzgebirge auf das System Supermini von Horn.

999 Silber

Aus Feinsilber (999 Silber) fertigt Lindner ein Bauteil für die Elektrosensortechnik. Die Silberanode wird als elektrisch leitendes Bauteil in einem Sensor verwendet. Feinsilber hat darüber hinaus antibakterielle Eigenschaften, die sich die Medizintechnik zu Nutzen macht. Das Zerspanungsverhalten des Edelmetalls ähnelt dem von Kupfer. Es ist sehr weich, langspanig und neigt zur schnellen Bildung von Aufbauschneiden.

Das Unternehmen Normteile Lindner GmbH wurde im Jahr 1990 gegründet. Es produziert einfache und komplexe Bauteile für alle Industriebereiche. Kernkomponenten der Zerspanung sind das CNC-Drehen, -Fräsen und -Schleifen sowie Montagearbeiten. Dies realisieren 70 Mitarbeiter am Firmensitz im sächsischem Ehrenfriedersdorf. Um dem Fachkräftemangel in der Region entgegenzuwirken, gründete das Unternehmen im Jahr 2018 die Lindner-Akademie für die Azubis. www.lindner-zerspanung.de

Aufgrund der dünnen Wandung von 0,25 Millimetern muss die Spannung in der Spannzange mit Bedacht gewählt werden. „Durch die lange Auskragung und das schlechte Spanverhalten von Silber, muss der Innendurchmesser des 40 Millimeter langen Bauteils von zwei Seiten gefertigt werden“, sagt Horn-Außendienstmitarbeiter Köhler. Die zwei Außeneinstiche übernimmt eine Wendeschneidplatte des Typs 312.

Titan, Hastelloy und nichtrostender Stahl

Auf einer Star SR20 fertigt Lindner Werkstücke, die in der Sensorik eines Sterilisators verbaut sind. Die Sachsen fertigen rund 3000 Stück dieses Medizintechnikbauteils pro Jahr. Die Werkstoffe variieren jedoch. „Wir produzieren die Bauteile aus Titan, Hastelloy oder nichtrostendem austenitischem Stahl (X2CrNiMo18-14-3)“, berichtet der Geschäftsführer. Die Innendurchmesser sind eng tolerierte Passungen. Die geforderte Oberflächengüte von Ra 0,38 Mikrometern ist mit dem Supermini kein Problem. Die gefertigte Oberfläche liegt bei Ra 0,2 Mikrometern.

„Nur mit dem Supermini von Horn konnten wir diese Güte erreichen“, sagt Lindner und fügt hinzu: „Auch die Standzeiten bei den schwer zerspanbaren Werkstoffen stellen uns zufrieden.“ Den Außeneinstich übernimmt ebenfalls eine Vollradiuswendeschneidplatte des Horn-Systems 312, mit einem Radius von 0,5 Millimetern.

Von 0,2 bis 8 Millimetern Durchmesser

Zur Bohrungsbearbeitung zwischen den Durchmessern von 0,2 bis 8 Millimetern löst das Werkzeugsystem Supermini viele Zerspanungsaufgaben. Mit weit über 1500 Varianten als Standard findet der Anwender schnell die passende Lösung. Zum Einsatz kommt das System beim Ausdrehen, Einstechen, Fasen, Gewindedrehen, Nutstoßen und weiteren Bearbeitungsoperationen. Die Schneidengeometrien sowie die Substrate lassen sich auf die zu bearbeitenden Werkstoffe anpassen. Das System Supermini stellte Horn während der EMO 1989 in Hannover vor. Einige Optimierungen und Weiterentwicklungen durchlief es in dieser Zeit. Eine aktuelle Weiterentwicklung ist die Spannung des Werkzeugs im Werkzeugträger.

Die Spannung erfolgt nicht mehr über Spannschrauben am Schaft, sondern über einen Spannkeil an der Stirnseite des Trägers. „Wir sind begeistert von der neuen Spannung der Werkzeuge. Die Präzision und die Wiederholgenauigkeit ist noch besser geworden. Wir würden uns jedoch wünschen, dass Horn größere Eckenradien ab 0,3 Millimetern als Standard ins Programm aufnehmen würde. Abweichende Radien haben wir als Sonderplatten bestellt“, meint Lindner. Normteile Lindner arbeitet seit 20 Jahren mit Horn zusammen. In dieser Zeit stellte Lindner die Zerspanungsexperten von Horn schon vor einige Aufgaben. „Horn ist für uns ein jahrelanger kompetenter Begleiter und Ansprechpartner – sowohl in Technik als auch im Verkauf – die den Nutzen des Kunden im Blick haben“, so Geschäftsführer Lindner.

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