Andreas Zeiff

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Per Mausklick zum Kunststoffteil

Es kostet zu viel Zeit, ein neues Produkt serienreif zu machen und alle Werkstoffe sowie ihre Fertigungstechnologien aufeinander abzustimmen. Oft stellt sich die Frage, kann die eigene Produktion oder der bewährte Lieferant das Produkt korrekt umsetzen oder sind zusätzliche Investitionen nötig? Welche Methode ist am wirtschaftlichsten? Dafür sind Spezialisten gefragt, die sowohl die neuen Fertigungsverfahren beherrschen als auch die Bearbeitung der entsprechenden Materialien. Eine ausgelagerte Fertigung mit schneller Bestellung über ausgetauschte CAD-Dateien bietet ein Potenzial, das erst seit kurzem umsetzbar ist. Auch den Ersatzteilservice können Onlinefertiger wie die Dr. Dietrich Müller GmbH in Ahlhorn massiv beschleunigen.

Neue Hochleistungswerkstoffe zu bearbeiten, erfordert besonderes Know-how und Erfahrung, denn jedes Material hat spezielle Eigenschaften und stellt besondere Anforderungen an die Bearbeitung. Oft entscheidet die Art und Weise der Bearbeitung sogar über die Eignung für den Einsatz. Insbesondere für Dichtungs- oder Isolationswerkstoffe und 3D-Prototypen ist neben dem verwendeten Werkstoff die Wahl des richtigen Fertigungsverfahrens ausschlaggebend. Wer nach der optimalen Lösung sucht, sollte daher viele Verfahren beherrschen – oder er holt sich Hilfe.

Digital Fabricator

Der Digital Fabricator erzeugt aus CAD-Daten fertige Produkte. Neben dem 3D-Druck kommt eine Vielzahl weiterer additiver und konventioneller Fertigungsverfahren zum Einsatz. Letztendlich entscheiden die Anforderungen an das Bauteil über Material und Fertigungsverfahren. Daher ist es wichtig, dass Fertigungsdienstleister viele verschiedene Verfahren anbieten können und sich mit den unterschiedlichen Materialien auskennen.

Die Dr. Dietrich Müller GmbH hat langjährige Erfahrung im Umgang mit Materialien wie Glasgewebe, faserverstärkten Kunststoffen, Polyimid oder PVC, Teflon und Pertinax. Kunden, die Hochleistungskunststoffe beispielsweise für Ersatzteil- oder Musterstücke nutzen möchten, können solche Bauteile über den Onlinedienst bestellen. Suchen Konstrukteure nach alternativen Bearbeitungsmethoden, dient der Dienst für einen schnellen und kostengünstigen Test. Er verbessert damit die Innovationsfähigkeit.

Im Onlineservice kann der Anwender bei dreidimensionalen Produkten zwischen CNC-Bearbeitung mit Drehen, 3-, 4- oder 5-Achsfräsen, 3D-Druck mit SLS (selektives Lasersintern), FDM (Schmelzdruck), SLA (Stereolithographie) und Polyjetdruck (durch UV-Licht härtendes Harz) auswählen. Zudem können Folien und dünne Platten gestanzt werden oder durch Laserschneiden eine individuelle Form erhalten. Je nach gewählter Fertigungsmethode kann der Kunde zwischen zehn Materialien für den 3D-Druck und mehr als 25 Werkstoffen für die CNC-Bearbeitung und das Stanzen wählen.

Sofortangebot oder manuell?

Das breite Know-how lässt sich mithilfe des Digital Fabricators einfach nutzen. Für ein schnelles Sofortangebot ist eine CAD-Datei nötig. Nach dem Hochladen der Produktdatei kann der Kunde aus einer Vielzahl unterschiedlicher Fertigungsverfahren sowie verschiedenen Materialien wählen.

Dabei bewertet die Software im Hintergrund gleich die wesentlichen Eigenschaften des angefragten Bauteils. Folien lassen sich beispielsweise nicht drucken oder drehen. Drehteile mit weniger als einem Millimeter Wandstärke je nach Material nicht bearbeiten. Inkompatible Paarungen werden gleich erkannt, und eine Fehlermeldung erscheint.

Neben der rein maschinellen Auswertung der Parameter besteht auch die Möglichkeit der persönlichen Beratung. Passen die ausgesuchten Bearbeitungsmethoden und die gewählten Materialien zusammen, gibt der Kunde die benötigte Stückzahl ein und erhält sofort einen Kostenvoranschlag mit dem Komplettpreis aufgeschlüsselt in Rüst- und Stückkosten sowie der voraussichtlichen Lieferzeit.

Zugriff auf Know-how

Moderne Fertigungsverfahren erfordern fundierte Kenntnis, was sie leisten können. Gleichzeitig stellen moderne Werkstoffe spezielle Anforderungen bei der Bearbeitung. Um beides in Einklang zu bringen ist umfangreiches Know-how nötig. Sucht ein Konstrukteur nach der besten Lösung für ein Bauteil, kann er über den Dienstleister auf viele Fertigungsverfahren zugreifen. Damit kann er am fertigen Musterstück sicher beurteilen, ob die ausgesuchte Methode wirtschaftliche und haltbare Produkte liefert.

Was bedeutet das in der Praxis? Bei der CNC-Bearbeitung mit Drehen oder 3-, 4- und 5-Achsfräsen ist vor allem die Erfahrung mit dem jeweiligen Werkstoff wichtig. Viele Verbundstoffe wie auch homogene Kunststoffe erfordern ganz bestimmte Schneidgeometrien und Schnittgeschwindigkeiten – ob Pertinax oder Teflon und Nylon. Wer täglich solche Stoffe bearbeitet, kennt alle Kniffe für die optimale Formgebung.

Ähnlich verhält es sich beim Stanzen. Welche Geometrie lässt sich noch sicher ohne Verzug oder gar Reißen aus stabilen Epoxidplatten oder dünnster Mylarfolie ausstechen? Beim 3D-Druck als neuem Verfahren in seinen unterschiedlichen Varianten kommen dann noch die Eigenheiten der jeweiligen Methode hinzu.

Selektives Lasersintern, Schmelzdruck, Stereolithographie oder Polyjetdrucktechnik erlauben eine Vielzahl von Fertigungsparametern, um Formgebung und Material in Einklang zu bringen. Hier hilft nur Praktikerwissen weiter, um das optimale Ergebnis zuerzielen. Reicht es, durch Aufschmelzen von Filamenten eine Oberfläche zu erzeugen oder sind für Funktionsmodelle eher UV-härtende Harze mit noch besserer Oberflächengüte beziehungsweise Transparenz nötig? Ist Lasersintern erforderlich oder sollte man Laserschneidendem Stanzen vorziehen?

Exakt geplant

Oft kommen mehrere Verfahren in Betracht. In solchen Fällen zeigt schon der Online-Konfigurator die Kostenabschätzung. Am fertigen Produkt kann dann die beste Option für die Montage, Funktion oder andere gewünschte Eigenschaften getestet werden. So findet ein Konstrukteur schnell die wirtschaftlichste Methode für den jeweiligen Einsatzzweck, ohne kostenträchtige Experimente.

Damit bietet die Online-Fertigung mehrere Vorteile: Zum einen erlaubt sie die schnelle Fertigung unterschiedlicher Musterstücke in Verarbeitung oder Materialauswahl ohne einen eigenen Maschinenpark dafür vorzuhalten, zum anderen können Bauteile aus speziellen Werkstoffen hergestellt werden, ohne dass man sich selbst in die Bearbeitungsmethoden einarbeiten muss. Auch schnelles Reagieren auf neue Vorgaben ist so möglich.

Der Online-Service liefert dringend benötigte Ersatzteile oder Einzelkomponenten für die Produktion, ohne dass die eigene Fertigung kostenträchtig umgerüstet werden muss. Dabei werden direkt ein Kostenvoranschlag und ein Liefertermin generiert. Das erleichtert die Planung.

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