Antje Hollis

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Produktion

Hände frei für die Fertigung

Die MTP Maier Technologie in Präzision GmbH setzt auf „Spanflug Make“, um den Angebotspreis für gefräste und weiterbearbeitete Bauteile automatisch zu kalkulieren. Das entlastet den Lohnfertiger und senkt die Kosten für die Angebotserstellung. Auf Basis einer technischen Zeichnung und eines CAD-Modells ist mit wenigen Mausklicks der marktgerechte Preis ermittelt – vollkommen ortsunabhängig.

„Seit wir die Firma gegründet haben, mussten wir viel Mut beweisen und eine gewisse Risikobereitschaft zeigen“, sagt Martin Maier. Der gelernte Bankkaufmann und Betriebswirt hat zusammen mit seinem Bruder Maximilian die MTP Maier Technologie in Präzision GmbH im Frühjahr 2021 in Sternenfels gegründet, einer kleinen Gemeinde in Baden-Württemberg mit knapp 3000 Einwohnern. Über allen Herausforderungen stand immer der Wunsch nach Selbstständigkeit.

„Unsere Vision war von Anfang an klar: Wir wollten unsere eigenen Konzepte entwickeln und uns verwirklichen können“, beschreibt Maximilian Maier. Der Maschinenbauingenieur brachte das technische Know-how in die Firma ein, während sein Bruder Martin sich um die betriebswirtschaftlichen Belange kümmert.

„Wir starteten mitten in der Corona-Pandemie“, erinnert sich Martin Maier. Insbesondere in den ersten Monaten fielen immer wieder Mitarbeiter krankheitsbedingt aus. Trotzdem meisterte das junge Unternehmen diese Phase gut, auch als ein paar Monate später der Ukraine-Krieg begann, der sich auf Lieferketten und Energiekosten auswirkte. „Wir waren immer gut aufgestellt und haben uns mit den Herausforderungen weiterentwickelt“, sagt Maximilian Maier.

Derzeit beschäftigt MTP in der Produktion sieben Mitarbeiter. Das Unternehmen hat seine Fertigungstiefe ausgebaut. Denn der Markt erwartet mehr: Bauteile müssen nicht nur gefräst, sondern aus einer Hand weiterbearbeitet werden. MTP übernimmt unter anderem Schleifen, Wärmebehandeln und Oberflächenbeschichten von Werkstücken.

„Unser Angebot umfasst die Herstellung und den Vertrieb von Präzisionsbauteilen und Baugruppen aus Eisen- und Nichteisenmetallen sowie verschiedenen Kunststoffen“, erläutert Maximilian Maier. Die Brüder haben die Branchen, für die sie fertigen, bewusst gestreut, um nicht von einer einzelnen Industrie abhängig zu sein. So kommen die Kunden unter anderem aus dem allgemeinen Maschinenbau, der Fahrzeug- und Medizintechnik sowie der Luft- und Raumfahrt.

„Wir fertigen komplette Werkstücke ab Losgröße 1 und übernehmen die einzelnen Prozessschritte“, beschreibt Maximilian Maier. „Genau das macht uns auch so attraktiv. Mit unserer Fertigungstechnologie haben wir in einigen Bereichen Alleinstellungsmerkmale.“ In der Halle stehen CNC-gesteuerte Maschinen in verschiedenen Größen. Die finale Qualitätssicherung auf einer Messmaschine stellt sicher, dass nur Bauteile, die den Kundenanforderungen entsprechen, das Haus verlassen.

Stabil in die Selbstständigkeit

Von Anfang an gehört das junge Unternehmen zum Netzwerk qualifizierter Fertigungsbetriebe aus ganz Deutschland. Die Münchner Spanflug Technologies GmbH hat es mittlerweile auf 200 Partner ausgebaut. Das Spanflug-Konzept, besonders zeitaufwändige administrative Prozesse im Fertigungszyklus von der Auftragsbeschaffung bis zur Angebotsphase zu digitalisieren und damit deutlich effizienter und wettbewerbsfähiger zu werden, fanden Martin und Maximilian Maier von Beginn an überzeugend. Maximilian Maier erklärt: „Es passt sehr gut zu den Ansätzen, die wir in unserem Betrieb umsetzen wollen – also moderne, digitale Prozesse gezielt zu nutzen, um die Hände für die Fertigung frei zu haben.“

Zuverlässige Kalkulation

Zusätzlich zur Fertigungspartnerschaft entschied sich MTP auch für die Kalkulationssoftware „Spanflug Make“. Mit diesem Bestandteil des Lösungspakets für CNC-Lohnfertiger können Betriebe wie MTP ihre Angebotspreise und Fertigungszeiten automatisch kalkulieren. Beeindruckt sind Martin und Maximilian Maier davon, wie die Preise bei Spanflug immer genau passen.

„Wir wollten Angebotspreise vor allem für unsere komplexen Frästeile reproduzierbar ermitteln und den Angebotsprozess insbesondere für solche Anfragen beschleunigen“, sagt Martin Maier. „Denn dieser Vorgang ist nicht nur zeitaufwendig. Bestimmte Parameter wie Rüst- oder Fertigungszeiten mussten abgeschätzt werden und hingen damit stark von Erfahrungswerten ab, die wir mit dem vorhandenen Maschinenpark in der Anfangsphase noch gar nicht in dem nötigen Umfang hatten.“

Die Software basiert auf einem Preisalgorithmus, den Spanflug seit 2018 auf der Fertigungsplattform für CNC-Dreh- und Frästeile einsetzt und weiterentwickelt. Fertigungsrelevante Merkmale werden automatisch aus einem CAD-Modell – optional einer technischen Zeichnung – ausgewertet. Fertiger erhalten in nur einer Minute eine detaillierte Aufschlüsselung der errechneten Kosten für Material, Rüsten, Programmieren, Fertigung und Nachbehandlungen und können diese bei Bedarf individuell anpassen.

„Die Software ist für uns ein wichtiges Tool“, sagt Maximilian Maier. „Um die Kalkulation zu optimieren, können wir die Werte in einem bestimmten Rahmen frei einstellen. Beispielsweise müssen wir für besonders anspruchsvolle Bauteile die Zeiten für das Umrüsten verlängern oder Einstellungen optimieren – etwa, wenn nach dem Fräsen noch eine Beschichtung der Oberfläche folgen soll.“ Die Software berechnet den Preis bei jeder Änderung entsprechend nach. Das Programm unterstützt den Betrieb zudem dabei, Materialpreise einzuschätzen und zu vergleichen.

Unkompliziert und schnell

„Wir konnten die Software sofort nutzen, alles war selbsterklärend, die Bedienung plausibel und verständlich“, berichtet Martin Maier. Die Handhabung sei intuitiv, eine große Schulung deshalb auch nicht erforderlich gewesen. Als Paketbestandteil bietet Spanflug auf Wunsch ein Onboarding mit einem Experten an. Denn damit Preise passgenau zu ihrer Betriebsrealität berechnet werden, können Fertigungsunternehmen die Kalkulationseinstellungen an ihren Maschinenpark anpassen. Beide Geschäftsführer waren von den Vorteilen wie der Einfachheit und der Zeitersparnis bei der Angebotserstellung schnell überzeugt: Die cloud-basierende Softwarelösung läuft ohne Installation, Datenbestand, Konfiguration und hohe Anfangsinvestition.

Maximilian Maier lädt das CAD-Modell und die technische Zeichnung hoch. Auf dem Bildschirm erscheint das Bauteil in der 3D-Ansicht. Automatisch analysiert die Software die benötigten Informationen über das Werkstück, wie Oberflächenbeschaffenheit, Material und Toleranzen. „Für mich dient das Programm auch dazu zu entscheiden, ob ein Auftrag für uns attraktiv ist und wir ihn überhaupt annehmen – und das in sehr kurzer Zeit“, sagt Martin Maier im Hinblick auf den herkömmlich hohen Aufwand bei einer Angebotserfolgsquote von unter 40 Prozent.

„Damit sind wir wieder beim Thema Risiko: Wie schnell wollen und können wir auf Anfragen reagieren?“ Die Software senkt die Kosten für die Angebotserstellung und optimiert die Trefferquote der Angebote durch marktgerechte Preise. Auch die Schnelligkeit beim Antworten auf Anfragen beeindruckt die Kunden von MTP.

Als Fertigungsspezialist laufen bei Maximilian Maier die Erfahrungswerte zur Preiskalkulation zusammen. Mit „Spanflug Make“ kann sein Bruder Martin nun zunehmend Angebote komplett eigenständig erstellen. Denn ist die Software einmal mit den richtigen Maschinen und Schnittwerten aufgesetzt, benötigt der Kalkulator kein technisches Know-how mehr.

Das entlastet den Fertigungsleiter und gibt wieder mehr Kontrolle an die Vertriebsposition zurück. Die Bauteilpreise kalkuliert MTP mit Spanflug Make sehr genau und deutlich schneller als viele Marktbegleiter.

Info

EMO-Aussteller
Spanflug Technologies: 18. bis 23. September, EMO Hannover, Halle 9, Stand 22, Future of Connectivity Area

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