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Maschinenstundensatz

Beitrag 28.06.2016, 18:12 Uhr
Andy742000
Level 7 = Community-Professor
*******

@Mibü

Schmerzgrenze ?
Es gibt ja Kosten die unabhängig, ob überhaupt produziert wird auflaufen...
So mehr will ich jetzt auch nicht mehr dazu sagen

Schönen Abend

Andy
.

QUOTE (MiBü @ 28.06.2016, 18:07 Uhr) *
@Andy: was hat die Auftragslage damit zu tun? Würde ja heißen, bei wenig Arbeit wird man teurer... Kenn ich in der Praxis nur anders herum. ;-)


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MfG
Andy

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4 BIT NC, Kugelschrittschaltwerk
Numerik 600 + Lochstreifen
und nun nicht weiter gekommen als bis zur Sinumerik ;-)

PS : Ich hasse R- Parameter ! Aus Rxxx wird unter Beachtung der Mond-Parabel und der "ERDschen" Glockenkurve nach der Division mit PI/8 + Werkhallenhöhe ein neuer sinnvoller Parameter Rxxx

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Beitrag 28.06.2016, 20:00 Uhr
faenger
Level 5 = Community-Ingenieur
*****

Guten Abend.

Klinke mich mal hier ein.

Zu erst, leider ist dem TE entgangen zu schreiben um welche Art Fertigung es sich handelt. Lohnfertiger oder Interner Betriebsmittelbau. Ich habe keine Ahnung wie es bei einem Lohnfertiger ausschaut, bin aber der Berechnung von Maschinenstundensätzen mächtig. Aufgrund des Arbeitsumfeldes, intern oder extern, könnten eventuell Unterschiede auftreten, bzw. ich vermute es und schildere mal kurz wie es sich bei uns verhält.

Mich würde interessieren ob es jemandem der hier schreiben - oder lesenden auch so geht.

Arbeite als Cam Programmierer in einem Betriebsinternen Werkzeug- und Sondermaschinenbau und wir müssen, leider, für jedes Jahr abschätzen was wir an Werkzeugkosten haben werden. Wenn das, Anfang des Jahres geschätzte, Budget nicht hin kommt müssen wir uns "anderen Quellen" bedienen.

Ähnlich verhält es sich bei der Auftragslage. Haben wir viel zu tun und "buchen" auf die Aufträge genug Stunden zurück, so sinkt der Stundensatz von Mitarbeiter und Maschine ( getrennt ). Des weiteren wird bei uns, Personalbezogen, der Stundensatz auch günstiger. Heißt, viel Mitarbeiter preiswerter, bei steigenden Personalkosten für das Gesamtunternehmen. Zu dem wird noch zwischen Produktiven und "unproduktiven" Mitarbeitern, oder einfacher, Buchenden oder nicht Buchenden Mitarbeitern der Abteilung unterschieden. Je mehr Buchende, desto günstiger. Andersrum, Zu viel Häuptlinge, zu wenig Indianer = teuer.

Zu guter letzt: Maschinenlaufzeit. Wie hier schon erwähnt ist diese nur geringfügig aussagekräftig. Sie sagt eigentlich nichts über den "Output" einer Maschine oder gar Abteilung ( Zerspanung ) aus. Bei uns wird diese aber auch in den Stundensatz mit eingerechnet. Sprich, Anfang des Jahres wird bei uns mit 50€ Maschinestunde und 30€ Mitarbeiterstunde bei 3000 h/Jahr gerechnet. Bei erreichen der 3000h bleibt der Gesamtstundensatz ( Maschine + Mitarbeiter ). Bei nicht erreichen steigt er und bei überschreiten fällt er mit Annahme einer neuen Maschinlaufzeit.

Gruß uns schönen Abend.
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Beitrag 29.06.2016, 07:23 Uhr
kesh
Level 5 = Community-Ingenieur
*****

Wie kommst du auf 3000h pro Jahr?
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Beitrag 29.06.2016, 07:34 Uhr
Keule0
Level 4 = Community-Meister
****

schönes Thema wir hatten da ja schon öfter drüber diskutiert.

grundsätzlich sollte man wissen, das BWL keine Wissenschaft ist. (auch wenn die Vertreter dieses Faches das anders sehen) für mich wäre das nichtmal einen eigenen Fachbereich wert.

Wenn es nach mir gehen würde, dann müsste man das anders betrachten: Es gibt Mathematiker, Inegnieure, Techniker usw. Die können von jedem beliebigen System ein mathematisches Modell aufstellen. Unter anderem auch ein Modell welches die Rentabilität einer Fertigung abbildet.

Wenn man dies so betrachtet (und am besten auch mal selbst macht) dann wird das Problem deutlich: Auch wenn die BWLer (oder ein Wirtschaftsproffesor, oder Meisterlehrer oder wer auch immer) das gerne so darstellen, es gibt keine quasi "gottgegebene" Definition oder Formel oder Berechnungsanweisung für den Stundensatz. Würden die das zugeben wäre die Welt aber nicht mehr so schön einfach. Der gemeine BWler hat es gerne einfach.

Für die meisten Ingenieure, Mathematiker, Techniker die solch eine Modellbildung machen sollen ist es aber alles andere als einfach. Es gibt keine absoluten Gewissheiten. Bei Modellen ist es üblich, das es sehr detailierte und auch vereinfachte gibt. Das eine Modell bildet die eine Variable besser ab das andere Modell die nächste Variable besser. Alles nur Definitionssache. Da braucht man gar nicht dogmatisch werden oder in schwarz und weiß denken verfallen.
Der Stundensatz ist das was der der den definiert am liebsten sehen wollte. Kann also grundsätzlich jeder etwas anderes drunter verstehen und versuchen damit abzubilden. Der eine betrachtet die Werkzeugkosten pro Auftrag, der andere nur pro Jahr, der andere genrell nur im langjährigen Durchschnitt usw. Es kommt eben drauf an wie man sein Modell der Rentabilität (man versucht ja das Jahresergebnis zu prognosizieren bei angenommener Auslastung) genau aufgesetzt hat. Aber es gibt da niemals das einzig richtige. Es muss eben jeder selber wissen was er mit diesem Modell erreichen will.

Aber mal ganz praktisch:(ich mach mal Modellbildung):

1. Modell: wegen Markt kann nicht viel mehr Verlangen als meine Mitbewerber mit ähnlicher Leistungsfähigkeit, maschinenpark, größe ... und ich sollte nicht viel weniger Verlangen als meine Mitbewerber. Wenn die rentabel sind werde ich es auch sein. Punkt aus ende. Stundensatz gefunden!

2. Modell: in der Lohnzerspanung findet eine Wertschöpfung eigentlich nur über die Maschinenstunden statt. Also müssen von diesen in Rechnung gestellten Stunden alle anderen Kosten außer Material und Fremdleistungen bezahlt werden. Material und Fremdleistungen stellt man ja meistens als durchlaufender Posten (höchstens + paar Prozent) dem Kunden in Rechnung, somit muss dies nicht durch die erbrachten Stunden bezahlt werden.

Die Rechnung ist also einfach:
Umsatz - (Material+Fremdleistungen) = Rohertrag = Gesamtkosten + Gewinn/Verlust

Denn von dem Rohertrag müssen alle anderen Kosten +Gewinn bezahlt werden.

Maschinenstundensatz = Rohertrag / in Rechnung stellbare Maschinenstunden

Bsp:
Umsatz 600.000. €
Material- und Fremdleistungsantei 20 %
Rohertrag 480.000 €
Bei 5 MA an den Maschinen, 40h Woche einschichtig, 80% Auslastung Urlaub Krankheit usw. = 7135,8 h (falls ich mich nicht verrechnet habe) in Rechnung stellbar bzw. für Umsatz heranziehbar

Also Stundensatz = 480.000 € /7135,8 h = 67,26 €/h

Was sagt diese Zahl aus ?
Wenn man 480.000 € sonstige Kosten+Gewinn hat(oder Rohertrag), und 5 MA 40h/Woche arbeiten durchschnittlich krank sind und auch mal urlaub haben, reicht ein Stundensatz von 67,26 €/h aus um alle Kosten und den Gewinn zu decken. Mehr bedeutet dies nicht!!!

Es ist also irgendeine Schätzzahl die man nicht zu grob verfehlen sollte. Die unsicherheiten bei Krankheit, Auslastung höhe der Kosten usw. sind so hoch, das es wirklich immer nur eine grobe Schätzung sein kann. Das wollen die meisten BWL aber nie hören.
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Beitrag 29.06.2016, 08:10 Uhr
faenger
Level 5 = Community-Ingenieur
*****

QUOTE (kesh @ 29.06.2016, 07:23 Uhr) *
Wie kommst du auf 3000h pro Jahr?


Morgen.

War nur ein Beispiel. Real sind es 43000h/Jahr.

Gruß
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Beitrag 29.06.2016, 09:26 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter


QUOTE (faenger @ 29.06.2016, 09:10 Uhr) *
Morgen.

War nur ein Beispiel. Real sind es 43000h/Jahr.

Gruß


Ja klar. Wir arbeiten 118h am Tag und wenn das nicht reicht, auch noch die ganze nacht. wink.gif
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Beitrag 29.06.2016, 09:37 Uhr
kesh
Level 5 = Community-Ingenieur
*****

Ich bin jetzt kein Fachmann aber ich kann eine Maschine nicht mehr wie 24h am Tag auslasten

Der Beitrag wurde von kesh bearbeitet: 29.06.2016, 09:38 Uhr
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Beitrag 29.06.2016, 10:00 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter


QUOTE (kesh @ 29.06.2016, 10:37 Uhr) *
Ich bin jetzt kein Fachmann aber ich kann eine Maschine nicht mehr wie 24h am Tag auslasten

Ach ja, wir sind ja auf der Erde. Dann halt nur 24h/Tag mal 365 Tage.
Bei "Non Stop", ohne Wartung und Reparatur komme ich aber nur auf: 24*365=8760h/a. wink.gif
Bei 43000h/Jahr müsste die Maschine auf dem Jupiter oder dem Saturn betrieben werden. (Aber da wird es wohl unter Anderem auch Fundament-Probleme geben.)
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Beitrag 29.06.2016, 10:10 Uhr
Andy742000
Level 7 = Community-Professor
*******

QUOTE (faenger @ 29.06.2016, 08:10 Uhr) *
Morgen.

War nur ein Beispiel. Real sind es 43000h/Jahr.

Gruß

Und wenn wir die Pausen durcharbeiten, sind das nochmal 90 min mehr !!

( Das habe ich wirklich mal aus dem Mundes eines Technologen gehört, der die Ausbringungsleistung der Maschinen erhöhen wollte spitze.gif )

MFG


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MfG
Andy

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Beitrag 29.06.2016, 10:14 Uhr
Andy742000
Level 7 = Community-Professor
*******

QUOTE (guest @ 29.06.2016, 10:00 Uhr) *
Ach ja, wir sind ja auf der Erde. Dann halt nur 24h/Tag mal 365 Tage.
Bei "Non Stop", ohne Wartung und Reparatur komme ich aber nur auf: 24*365=8760h/a. wink.gif
Bei 43000h/Jahr müsste die Maschine auf dem Jupiter oder dem Saturn betrieben werden. (Aber da wird es wohl unter Anderem auch Fundament-Probleme geben.)

Auch dir kann geholfen werden wink.gif

Siemens LUFT Anker

Notfalls kann man auch auf einen der Monde der genannten Planeten ausweichen.


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MfG
Andy

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Beitrag 29.06.2016, 10:56 Uhr
weilerdz26
Level 1 = Community-Lehrling
*

Danke für die zahlreiche Info's !
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Beitrag 29.06.2016, 11:20 Uhr
kesh
Level 5 = Community-Ingenieur
*****

bitte.gif
Pauschal kannst für 3 Achs Fräsen 100€ die Stunde hernehmen.
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Beitrag 29.06.2016, 11:49 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter


Ich habe gerade noch was von Mitarbeiter-Stunden in diesem Zusammenhang gelesen...
Wir sprechen doch hoffentlich nicht von CNC-Maschinen? mit permanentem Mitarbeiter-Bedarf?
Die Diskussion wird ja immer wieder aufgewühlt, ob die Personalkosten in die Maschinenkosten eingerechnet werden müssen, oder können...
Viele Autoren von kaufmännischer Fachliteratur gehen davon aus, daß Maschinenkosten nur Kosten beinhalten, die mit Anschaffung, Unterhalt und Betrieb der Maschine unmittelbar zu tun haben. das sehe ich auch so. Zumindest habe ich das vor 40 Jahren mal so gelernt.
Personalkosten sind ein anderer Part, ebenso die Gemeinkosten für Miete, Pacht, Verwaltung und Vertrieb.
Ein anderer Kalkulations-Posten sind die Auftragskosten. Sie setzen sich aus Maschinenkosten, Materialkosten, Personalkosten, Energiekosten und den anteiligen Gemeinkosten zusammen.

Ich habe auch schon erlebt, daß "Mancher" (ich habe da ganz bestimmte Pappnasen vor Augen) diese Auftragskosten auf den Maschinenstundensatz heruntergebrochen hat. Damit hat im Ergebnis, eine 15 Jahre alte Maschine, die damals 50'000 DM gekostet hat, heute einen Stundensatz von 160,00€. (bei 1400h (200d/a x 7h) Auslastung wären max.30,00€/h angemessen)
Damit läßt sich natürlich wenig genau, bzw. gar nicht kalkulieren.

Anders als an konventionellen Drehmaschinen, gehören bei CNC-Drehmaschinen mit Stangenlader keinesfalls die Personalkosten auch nur in die Nähe der Maschinenkosten.
Beispiel:
Mit einem kleinen Auftrag über 4000 Stifte, die übers Wochenende liefen habe ich das einmal einem "Schmuck-Kaufmann" drastisch demonstriert.
Nach seiner Kalkulation hatte ich somit eine "Normerfüllung" von ~2000% - was natürlich zu heftigen Irritationen geführt hat. wink.gif
Rüsten +Einfahren=3h (Maschine und Einrichter) 55h Maschinenarbeit ohne Einrichter und ohne Stop übers WE.
Ich vermute allerdings, daß er das bis heute noch nicht verstanden hat. wink.gif

Der Beitrag wurde von guest bearbeitet: 29.06.2016, 11:53 Uhr
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Beitrag 29.06.2016, 12:39 Uhr
kesh
Level 5 = Community-Ingenieur
*****

Bei Vollautomatischen Systemen würde ich jetzt auch nicht den Mitarbeiter mit rechnen. das hängt auch stark vom Betrieb ab, größere Firmen haben Einrichter und bei kleineren Firmen macht der Mann vor der Maschine alles somit kann man den dann durchaus in die Maschinenstunden einrechnen, wenn der am Ende 2 Maschinen bedient wirkt sich das positiv aus. Ist natürlich für den Facharbeiter bisschen blöd wenn man 300 Teile einlegt aber man braucht auch nichts denken. Jeder geht damit anders um, die einen finden es entspannend, die anderen nervend und langweilig. Aber das ist ein anderes Thema
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Beitrag 29.06.2016, 12:43 Uhr
faenger
Level 5 = Community-Ingenieur
*****

QUOTE (guest @ 29.06.2016, 10:00 Uhr) *
Ach ja, wir sind ja auf der Erde. Dann halt nur 24h/Tag mal 365 Tage.
Bei "Non Stop", ohne Wartung und Reparatur komme ich aber nur auf: 24*365=8760h/a. wink.gif
Bei 43000h/Jahr müsste die Maschine auf dem Jupiter oder dem Saturn betrieben werden. (Aber da wird es wohl unter Anderem auch Fundament-Probleme geben.)


Mahlzeit.

Das ganze mal 5 Maschinen. Ich habe auch damals sparsam geschaut als Ich diese PP_Präsentation gesehen habe. Ich habe mir das garantiert nicht ausgedacht.


Gruß
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Beitrag 29.06.2016, 13:36 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter


QUOTE (kesh @ 29.06.2016, 13:39 Uhr) *
Bei Vollautomatischen Systemen würde ich jetzt auch nicht den Mitarbeiter mit rechnen. das hängt auch stark vom Betrieb ab, größere Firmen haben Einrichter und bei kleineren Firmen macht der Mann vor der Maschine alles somit kann man den dann durchaus in die Maschinenstunden einrechnen, wenn der am Ende 2 Maschinen bedient wirkt sich das positiv aus. Ist natürlich für den Facharbeiter bisschen blöd wenn man 300 Teile einlegt aber man braucht auch nichts denken. Jeder geht damit anders um, die einen finden es entspannend, die anderen nervend und langweilig. Aber das ist ein anderes Thema

Der Maschinenstundensatz bezieht sich auf Nutzungsstunden der Maschine. Auch die direkte Rüstzeit an der Maschine gehört dazu. Wenn man einen Mitarbeiter da mit einrechnen will, der zuhause gerade den Schlaf des Gerechten schläft, mag das ja möglich sein. Eine Kostenrechnung oder Nachkalkulation wird das aber nicht.

Wenn man einem Produktionsleiter mal verklickern will, wiso die Vorbereitungszeit für einen Auftrag (Zeichnung + Programm prüfen, Werkzeuge voreinstellen, Spannmittel vorbereiten ...) nichts mit Maschinenstunden zu tun hat, und warum diese "Personal-Zeit" zum Auftrag, aber nicht zur Maschinenauslastung gehört, muß man sich mal Gedanken um die Abläufe im Kopf machen. wink.gif
Ich habe längere Zeit als Einrichter an 18 Maschinen im 3-Schicht-Betrieb gearbeitet. Wie bitte soll da ein realer Preis berechnet werden, wenn der Einrichter auf jede Maschinenstunde aufgeschlagen werden soll? das klappt einfach nicht.
Bei einer Einzelteil-Fertigung im Werkzeugbau wird eh anders kalkuliert. Da laufen manche Maschinen oft tagelang nicht, werden aber älter und müssen entsprechend abgeschrieben werden. Das sind Kosten, die man auch bei einer realen Kalkulation ebenfalls berücksichtigen muß.
Wenn ich dann so hahnebüchene Verdrehungen sehe, wundert mich nicht, daß so viele "Garagenfirmen" nicht überleben können.
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Beitrag 04.07.2016, 00:28 Uhr
macmaddog
Level 7 = Community-Professor
*******

QUOTE (kesh @ 28.06.2016, 07:58 Uhr) *
Für 40€ die Stunde mäh ich dir höchstens den Rasen... also irgendwas stimmt mit deiner Rechnung nicht.


Hallo kesh, ich kann dich beruhigen, für 40€ die stunde kommst bei 3x Fräsen nicht hin.
Werkzeugkosten bei 20 wäre ein Wunschtraum.
Schätze mal bei den meisten wird da so wie bei mir ein Fünfstelliger Betrag stehen biggrin.gif
Auch bei der Bearbeitung von HRC 63 Hart und Alu oder Pom wird der Stundensatz der Maschine unterschiedlich sei, da die Werkzeugkosten doch stark variieren zwischen ALU, Stahl und Hartbearbeitung.
Die Tabelle ist übrigens nicht von Mir und enthält Fantasiewerte , die natürlich mit realzahlen gefüllt werden müssen.
Und Andy, keine Sorge, die DM ist Sicher noch ein Tippfehler, der Ersteller der Tabelle hat das noch zu DM Zeiten erstellt und den Posten mit DM noch nicht auf € umgetippt, ist selbsterklärend natürlich ein € Betrag.
Das mit den Werkzeugkosten ist natürlich so eine Sache das Im Voraus abzuschätzen, aber ein Posten den man ungefähr einschätzen können sollte.
Bei der Hartbearbeitung lieg der Preis zwischen 95 und 120 €/h
Genauso die Stunden pro Auftrag.
Bei beiden sollte man nicht zu weit weg sein von der Realität, das ist halt das Unternehmerische Risiko.
Und selbstredend sollte man auch jeden Auftrag nachkalkulieren um die Realen kosten zu sehen, damit man seine Kalkulation entsprechend kostendeckend anpassen kann für die einzelnen Bearbeitungen.
Wenn man eine Kalkulation aufstellt bedeutet das ja nicht dass das in Stein gemeißelt ist , man kann und muss es jederzeit anpassen.!.

in diesem Sinne
mfG macmaddog


--------------------
"Bei weiteren Fragen einfach im Chat melden. mfG macmaddog. "
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Beitrag 04.07.2016, 00:54 Uhr
macmaddog
Level 7 = Community-Professor
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QUOTE (guest @ 29.06.2016, 13:36 Uhr) *
Ich habe längere Zeit als Einrichter an 18 Maschinen im 3-Schicht-Betrieb gearbeitet. Wie bitte soll da ein realer Preis berechnet werden, wenn der Einrichter auf jede Maschinenstunde aufgeschlagen werden soll? das klappt einfach nicht.
Bei einer Einzelteil-Fertigung im Werkzeugbau wird eh anders kalkuliert. Da laufen manche Maschinen oft tagelang nicht, werden aber älter und müssen entsprechend abgeschrieben werden. Das sind Kosten, die man auch bei einer realen Kalkulation ebenfalls berücksichtigen muß.
Wenn ich dann so hahnebüchene Verdrehungen sehe, wundert mich nicht, daß so viele "Garagenfirmen" nicht überleben können.


Wo siehst du da ein Problem harpo, dein Lohn sind doch ganz einfache Fixkosten, egal ob du in der Nase Bohrst oder einrichtest , die ganz einfach auf die Maschinenstunden verteilt werden.Bei 18 Maschinen
Oder machte deine alte Firma minus Umsatz? Meinst du hättest dein Geld nicht verdient mit kalkulierten 10% Gewinn für deine Firma?
Bei 18 Maschinen und angenommenen 20 Stunden Laufzeit sind das pro Tag 360 Laufstunden, macht das ca. 0,71€ aus die Stunde bei 8 H /Tag und 32 € Stundenlohn
mfG macmaddog


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Beitrag 04.07.2016, 01:13 Uhr
Andy742000
Level 7 = Community-Professor
*******

hi @
macmaddog

QUOTE
ich kann dich beruhigen, für 40€ die stunde kommst bei 3x Fräsen nicht hin


selbst mit einmal ( Durchlauf ) fräsen geht das auch nicht ...

Ich würde aber sagen, für ne 3- Achs- CNC Fräsmaschine, auch wenn ein 30ig jähriges Modell wäre, ohne weitere Kosten, ist 40 € auch aus deiner Tabelle !!!! nicht die Erfüllung !

Und ob "guest" oder harpo in der Nase bohrt ist das nicht eine Berechnungsgrundlage für eine Maschine...

Ein Einrichter ist in seiner Funktion und Aufgabe damit beauftragt, dass unter planbaren Aufgaben und seines Fachwissens, er diesen Einrichtungsprozess optimal durchführt !
Wenn Einrichter auch "Scampi" nicht weiss was er aufbauen soll, und die Maschine zum stehen kommt ( also Unwirtschaftlich in der Ecke steht ) ist das nicht zu Lasten der Maschine zu rechnen !

Hier versagen andere Personen im PLANUNGS-Bereich !

Und Unfähigkeiten einer anderen Kostentselle zuzuschieben ist wohl eher ....

Gegen-Thread LEAN

Wenn jeder seiner Aufgabe in angemessener Zeit nachkommen würde, oder könnte ... wäre die Welt schon wieder etwas besser

MFG

Andy


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MfG
Andy

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Beitrag 04.07.2016, 01:40 Uhr
macmaddog
Level 7 = Community-Professor
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QUOTE (Andy742000 @ 04.07.2016, 01:13 Uhr) *
hi @
macmaddog



selbst mit einmal ( Durchlauf ) fräsen geht das auch nicht ...

Ich würde aber sagen, für ne 3- Achs- CNC Fräsmaschine, auch wenn ein 30ig jähriges Modell wäre, ohne weitere Kosten, ist 40 € auch aus deiner Tabelle !!!! nicht die Erfüllung !

Und ob "guest" oder harpo in der Nase bohrt ist das nicht eine Berechnungsgrundlage für eine Maschine...

Ein Einrichter ist in seiner Funktion und Aufgabe damit beauftragt, dass unter planbaren Aufgaben und seines Fachwissens, er diesen Einrichtungsprozess optimal durchführt !
Wenn Einrichter auch "Scampi" nicht weiss was er aufbauen soll, und die Maschine zum stehen kommt ( also Unwirtschaftlich in der Ecke steht ) ist das nicht zu Lasten der Maschine zu rechnen !

Hier versagen andere Personen im PLANUNGS-Bereich !

Und Unfähigkeiten einer anderen Kostentselle zuzuschieben ist wohl eher ....

Gegen-Thread LEAN

Wenn jeder seiner Aufgabe in angemessener Zeit nachkommen würde, oder könnte ... wäre die Welt schon wieder etwas besser

MFG

Andy


Hallo Andy, seine Kosten sind doch FIXKOSTEN,
das bedeutet egal ob er einrichtet, 6 Wochen im Bett liegt mit schnupfen oder 6 Wochen in Malle einen Draufmacht, die Kosten sind FIX und da und können nur über die Maschinenlaufzeiten reingeholt werden:
Keiner bezahlt einen Lohnfertiger Büro und AV extra, genauso wenig den PC oder CAM und Wartung dessen und Programmierung.
Die Programmierung schlägt schon ca. mit 50€ zu buche pro Stunde.
Stell dir mal vor du bekommst ne Rechnung für eine Meisterstunde berechnet dafür das du ein Angebot bekommst ,
Dann wärst du wahrscheinlich mad.gif und devil.gif und würdest ihn fragen ob er heute Morgen die richtigen Pillen genommen hat.
mfG macmaddog


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"Bei weiteren Fragen einfach im Chat melden. mfG macmaddog. "
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Beitrag 04.07.2016, 02:07 Uhr
Andy742000
Level 7 = Community-Professor
*******

Wenn du Urlaubsgeld bezahtls ist es dein DING
Wenn der Typ Krank ist ist das Unternehmerisches Risiko ( egal welchen Posten der in der Firma begleitet )

Wenn du den Typen nicht mit angemessenen Arbeitsaufgaben versorgen kannst, ist es dein Problem , oder schickst Ihn in Kurzarbeit oder in die Arbeitslosigkeit

Aber das ist nicht das Problem der Maschine die bei dir rumsteht !

Das hat nix mit den FIX Kosten für deine Maschinenstundensatz was zu tun

Nur mit dem Produkt und dem Auftrag hat das was unmittelbar zu tun !

Sorry


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MfG
Andy

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Beitrag 04.07.2016, 08:22 Uhr
N0F3aR
Level 6 = Community-Doktor
******

Also für mich ist das Ganze Schlüssig was macdog da rechnet.... Im Endeffekt muss die Maschine das ganze Geld erwirtschaften was das Unternehmen an Ausgaben hat +Gewinn. Wie willst du sonst die laufenden Kosten die mit der Maschine direkt nichts zutun habe decken
?
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Beitrag 04.07.2016, 09:09 Uhr
Andy742000
Level 7 = Community-Professor
*******

QUOTE (N0F3aR @ 04.07.2016, 08:22 Uhr) *
Also für mich ist das Ganze Schlüssig was macdog da rechnet.... Im Endeffekt muss die Maschine das ganze Geld erwirtschaften was das Unternehmen an Ausgaben hat +Gewinn. Wie willst du sonst die laufenden Kosten die mit der Maschine direkt nichts zutun habe decken
?

hi

und der Kunde zahlt für ein Produkt ?
Thema Maschinenstundensatz.
Nicht wie berechne ich den Verkaufspreis für ein Produkt "XYZ" . Hier ist der Maschinenstundensatz nur ein Teil des Endpreises für das Produkt


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MfG
Andy

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Beitrag 04.07.2016, 13:39 Uhr
zahnstange
Level 6 = Community-Doktor
******

Hallo,

hier wurde schon vieles aus meiner Sicht total geschrieben. Mit irgendeiner Größe muss ich in einer Metallfertigung kalkulieren. Deshalb hat man sich
Gedanken gamacht, was ist die Größe, an der ich meine Kosten am Besten festmachen kann. Das ist nun mal bei sehr vielen der Maschinenstunndensatz

Im Maschinenstundensatz sind alle Kosten enthalten , die an diesem Arbeitsplatz entstehen + prozentual alle Fixe und variablen Kosten, die keinem
bestimmten Arbeitsplatz zugewiesen werden können.

Das ist z.B. die AV, der unproduktive Meister, Fuhrpark, Systemadministrator aber auch die Putzfrau in der Kantine, der Kaffeeautomat oder der Hausmeister.

Warum kostet ein Handwerker XXX € die Stunde? Das ist nicht nur sein Verdienst und sein Werkzeug, was er mit hat, sondern da sind auch
alle sonstigen Kosten mit umgelegt, die sonst noch so in der Firma anfallen.

So ist es auch beim Maschinenstundensatz
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Beitrag 04.07.2016, 14:08 Uhr
Guest_guest_*
Themenstarter


QUOTE (macmaddog @ 04.07.2016, 01:54 Uhr) *
Wo siehst du da ein Problem harpo, dein Lohn sind doch ganz einfache Fixkosten, egal ob du in der Nase Bohrst oder einrichtest , die ganz einfach auf die Maschinenstunden verteilt werden.Bei 18 Maschinen
Oder machte deine alte Firma minus Umsatz? Meinst du hättest dein Geld nicht verdient mit kalkulierten 10% Gewinn für deine Firma?
Bei 18 Maschinen und angenommenen 20 Stunden Laufzeit sind das pro Tag 360 Laufstunden, macht das ca. 0,71€ aus die Stunde bei 8 H /Tag und 32 € Stundenlohn
mfG macmaddog

Hallo Milchmädchen, wink.gif

Genau das hatte ich versucht zu erklären. wink.gif
Wenn ich am Freitag 4 Stunden für Rüsten und Einfahren des Teils benötige und dann ins "Fröhliche Wochenende" gehe, sind 4h Personalkosten angefallen. Nicht mehr.
Wenn die Maschine bis Montag früh 6:00Uhr durchläuft, habe ich in dieser Zeit keinen Handschlag (zumindest in der Firma) gemacht und es fallen deshalb auch nur Maschinenstunden zum Maschinenstundensatz an. Für eine Kostenrechnung ist also was ausschlaggebend?
Wunschzahlen oder effektiv angefallene Kosten? Ansonsten arbeite ich wieder in 3 Schichten und lasse mich für jede Maschinenstunde bezahlen. Dann brauch ich keine 2 Jahre mehr bis zur Rente. wink.gif
Beim Rüsten direkt an der Maschine fallen Maschinenstunden zum Maschinenstundensatz und Personalstunden zum Presonalstundensatz an. (Mathematik kann so einfach sein) wink.gif
Automatische Großserien-Fertigung und Manufaktur-Fertigung mit CNC-Unterstützung sollte man auch in der Kostenbetrachtung schon zu unterscheiden wissen.
Man könnte aus Personalstunden, Maschinenstunden, Werkzeugkosten, Materialkosten und Gemeinkosten einen Auftragsstundensatz berechnen. Nur gilt der halt nur bei diesem Teil, dieser Auftragsstückzahl und der augenblicklichen Personaldecke des Betriebes. Ist also nur zu statistischen Zwecken nutzbar. (Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast)

Der Beitrag wurde von guest bearbeitet: 04.07.2016, 14:14 Uhr
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