QUOTE (PascalIMG @ 28.03.2019, 20:37 Uhr)
Um es nochmal hervor zu heben Ich möchte mich in Deutschland selbstständig machen wenn es denn klappen sollte. Der Markt in Der Schweiz ist zu gering und die Preise für Material und CO sind zu hoch. Welche Steuerung ich verwenden werde und welche CAD/
CAM Software würde auch fest stehen. Ich werde nur mit Dingen arbeiten, wovon ich Ahnung habe. Eine
Heidenhain Steuerung nützt mir nix wenn ich mich damit nicht auskenne. Auch wenn dies einer der besten Werkstattsteuerungen ist. Das sind aber alles Dinge, welche erst zum Ende hin in die Planung gehen. Ich möchte mich nur Vorbereiten
Gratuliere Dir
Du bist einer der wenigen, die den Schritt machen wollen. Noch weniger tun es. Und die wenigsten packen es.
Du hast dir aber eine kapitalstarke Branche ausgesucht. Das heißt, das 75k Eigenkapital ganz gut ist, aber du noch etliches mehr aufwenden solltest.
Fängst du
klein an, dann wächst du sehr sehr langsam. Der Grund liegt daran, dass du keine aufwendigen Werkstücke herstellen kannst. Die einfachen Teile werden auch im Ausland hergestellt.
Wir haben vor 10 Monaten angefangen uns selbstständig zu machen.
Erst kam die Idee, dann der BUSINESSPLAN !!! In der deutschen Schule wird kein Wort darüber gesprochen. Die Banken erwarten es, wenn du mehr Kapital brauchst.
Mein Partner und ich haben 95k Eigenkapital und 400k Fördergelder am Start gehabt.
240k ging für 5-Achs-Maschine drauf. Spannmittel Werkzeuge und "kleinigkeiten" verschlingen 90k, Rest geht für CAD/CAM Simulator und Geld, um uns über Wasser zu halten. Beantragung der Fördergelder hat 3 Monate gedauert.
Nebenbei zu arbeiten, gibts das Problem mit der Zeit. Du musst zu Arbeitszeiten zu Kunden, Lieferanten und Banken gehen können.
Wir hatten am Anfang 2 Monate leerlauf gehabt, die wir vorfinanzieren mussten. Danach kam die Maschine und nach 6 Wochen Einrichtzeit für CAD/
CAD, Werkzeuge, Spannmittel und dergleichen fangen wir mit dem produktiven Arbeiten an. Da wir zu zweit sind, können wir die Maschine wesentlich besser auslasten.
Das nächste Problem ist auch, das diese Branche die Gesellschaft "GmbH" bevorzugt. Auch dieses kostet dich 12.5k € + Notar und Gesellschaftervertrag.
Zur Weiterbildung empfehle ich dir Bücher über GmbH-Geschäftsführer,
Marketing und vor allem über VERKAUFEN zu lesen und lernen.
Denn verkaufen wurde uns Zerspanern nie beigebracht. Du musst auch Kunden überzeugen können, dass du der richtige Lieferant für sie bist.
Achja... vor allem die Steuern musste sehr sehr gut kennen. Zwar gibt es einen Steuerberater, für den aber du gerade stehen musst, wenn er einen Fehler gemacht hat.
Als Gesellschafter-Geschäftsführer bist du auch verpflichtet, dich mit der Gesetztgebung gut auszukennen. Ansonsten haftest du komplett mit persönlichem Vermögen als auch zivilrechtlich.
Da du ja noch Zeit hast, kannst du dich in Ruhe in die Materie reinarbeiten.
Mein Partner meinte zu mir nur, das er sowas ein 2.Mal nicht mehr machen würde... der bürokratische und verantwortliche Aufwand in Deutschland ist immens.
Wenn du das wirklich machen willst, dann stell dich auf 80h und mehr pro Woche ein. Für mind, 3 Jahre. In meiner ehemaligen Firma habe ich als 1. Mitarbeiter auch mit aufgebaut. Ich weiss genau, das der Anfang unlustig ist.
Gruß McMill