Was ist entscheidend beim Kauf von Werkzeugmaschinen?, Präzision, Herkunft und mehr

Liebe Community,

wir möchten gerne Eure Meinung zu den entscheidenden Faktoren bei der Auswahl von Werkzeugmaschinen erfahren. Welche Kriterien sind für Euch beim Kauf am wichtigsten? Wie bewertet Ihr die Herkunft und den Support durch Hersteller aus der D-A-CH-Region? Wie informiert Ihr Euch außerdem über Neuheiten auf dem Werkzeugmaschinenmarkt?

Wir freuen uns auf Eure rege Teilnahme und wie immer auch auf Eure aufschlussreichen Kommentare!

Zur asiatischen Konkurenz: das diese auch gute Maschinen bauen können haben sie bewiesen.
Service vor Ort ist noch ein Schwachpunkt, aber auch eine Chance für kleine Universalservicefirmen die solche Maschinen dann reparieren und warten.
Vor allem bei kleinen preiswerten Maschinen im Einsteigerbereich werden die sich festbeissen. Ein Bereich den einheimische Hersteller gerne vernachlässigen.

Japan liegt auch in Asien oder?
Japanische Maschinen und Werkzeuge sind, natürlich nur meiner Meinung nach , qualitativ das Beste was man kaufen kann.
Die Preise sind meist dementsprechend.
Leider gibt nicht jeder Auftrag, besonders bei kleineren Zulieferern, den benötigten Gewinn her, um diese Maschinen (und eben auch die Europäischen, wenn sie denn wirklich in (West-)Europa gebaut werden) zu finanzieren.
Von daher haben andere, bezahlbare Alternativen ihre Berechtigung in einem doch sehr umfassend globalen Markt,
in dem eben die Wirtschaftlichkeit inzwischen die größte Rolle spielen muß.
Für mich persönlich schließe ich nur chinesische Hersteller aus.
Kategorisch.

Auch die Chinesen werden immer besser.
Schau dir mal die neuen Syil an die z.B. bei Youtube von Titan Gilroy gehyped werden.


Südkorea darf man nicht vergessen - die sind auch nicht schlecht drauf.

Wir haben mehrere Maschinen von einem Hersteller welcher auch Handy, Kühlschränke und Fernseher baut.
Ersatzteiltechnisch ist das eine riesige Katastrophe. Für eine Sicherheitsscheibe werden hier wahnsinnige Transportkosten
verlangt und die Lieferzeit für eine Scheibe beträgt gerne mal 4-6 Wochen.
Bei der Inbetriebnahme auch sehr viele Probleme, da die Asiaten viel entgegen des Schaltplanes gebaut haben und auch die 828D sehr seltsam eingestellt war.

Auch wir haben des weiteren Maschinen aus Deutschland (Bielefeld). Dort ist die Ersatzteilversorgung sehr gut. Preislich auch alles völlig normal, was die Scheibe beim Asiaten günstiger ist, nimmt der Versand in Anspruch. Auch sonstige Serviceanfragen werden stets zeitnah beantwortet.

Aus Japan haben wir auch 4 Maschinen. Allein schon Rückfragen zu der Steuerung (Fanuc, Mitsubishi) und auch die Ersatzteilliste (alles nur Japanische Schriftzeichen) sind sehr aufwendig zu entziffern. Oft muss der Verkäufer selbst eine Anfrage beim Hersteller stellen.
Locker 2-3 Wochen bis eine Antwort da ist. Für einen kleine Bude natürlich der Genickbruch.
Qualitativ sind die Maschinen sehr gut, klar geht mal ein Sensor oder sonst etwas kaputt. Mechanisch aber 1A.

Einmal habe ich es bei einem Bewerbungsgespräch miterlebt, dass der Bewerber doch sehr viel Wert auf "Prestige aus DACH" legt.
Als er die Fertigung betrat hat er sich doch über die wenigen Maschinen von DMG, Emco etc gewundert. An einer asiatischen Maschine würde er doch nicht arbeiten, immerhin ist er ja schon 20 Monate aus der Ausbildung raus.

Ich mag aber keine chinesischen Maschinen.
Auch im Alltag versuche ich (geht nicht immer) auf chinesische Produkte zu verzichten.

Und ja, Südkorea baut auch ordentliche Qualität.

Ich finde, der Fokus auf Herkunft und Markenprestige wird oft überbewertet. Natürlich haben Maschinen aus DACH nen guten Ruf, aber in einer globalisierten Welt sollte das Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund stehen.

Mein vorheriger Arbeitgeber hatte hauptsächlich Maschinen aus China in Betrieb und überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Ok, der Service war manchmal herausfordernd, aber die Kosteneinsparungen und Effizienzgewinne rechtfertigen den Einsatz mMn.
Und die Qualität chinesischer Maschinen hat sich stark verbessert, und ich denke, dass die Service-Infrastruktur in Europa mit der steigenden Nachfrage auch wachsen wird.
Und nicht zu vergessen: Für kleinere Unternehmen bieten diese preisgünstigeren Maschinen die Chance, in Märkte einzusteigen, die ihnen sonst wohl verwehrt blieben.

Ich glaube nationale Vorlieben sollte man eher in den Hintergrund schieben und sich auf seinen eigenen tatsächlichen Bedarf fokussieren - Hilft einem ja auch nicht, wenn man zwar den Standort DACH pusht, in dem man nur dort kauft, aber dann selber mit seiner Firma nicht vom Fleck kommt - Meine Meinung.

Ja, geht mir auch so. Nur manchmal, wie z.B. bei Ente süß-sauer mache ich Ausnahmen.

Andererseits, lassen die Hersteller aus Deutschland nicht auch zumindest manche Teile in Asien fertigen oder beziehen Zubehör von dort? Man hat ja nie vollends den Überblick, was wo her kommt.

Einen großen Vorteil sehe ich an chinesischen Mitbewerbern.
Die einheimischen lassen sich vor allem bei Steuerungs Extras jeden Furz extra bezahlen was manchmal etwas frech ist.
Kommt der Chinese mit niedrigen Preis und Steuerung mit allen Optionen freigeschaltet, macht das etwas Druck.

Überlegung

Die meisten firmen die jetzt Hermle, DMG usw stehen haben diese Firmen haben sehr wahrscheinlich mit alten
sehr günstigen Maschinen angefangen.

Sind aber jetzt auch diese firmen die jetzt sagen eine Billige Maschine geht gar nicht kann man nicht damit arbeiten.

Das hat dann auch Finanzielle Gründe.
mit den Billigen Maschinen wurde ein Gewinn von 800.000,- erwirtschaftet =800.000,- Bei Finanzamt melden.
alse eine MAshcine kaufen um 500.000,- heist nur mehr für 300.000,- Steuerzahlen und 500.000,- Absetzen.

Bei der Maschine muss ich aber immer einen Mindestpreis haben der nicht unterschritten werden darf.

wenn wann allerdings eine Maschine um 100.000,- kauft kann man die teile ums gleich geld verkaufen oder günstiger.

Maschinen muss man über einen längeren Zeitraum abschreiben. Bei CNC Fräsmaschinen glaub ich 8-15 Jahre.
Also kann man bestenfalls nur 1/8 des Kaufpreises pro Jahr als Ausgabe abschreiben. Mit China Maschine lässt sich sicher ein geringerer Abschreibungszeitraum festlegen wenn man behauptet, die haben eine geringere Lebensdauer
Schummeln macht da auch wenig Sinn, hat man eine Steuerprüfung und wird der Abschreibungszeitraum verändert, kann es zu Nachzahlungen kommen die weh tun.
Ganz schlimm bei Gebäuden (ich glaub 40 Jahre). Nicht umsonst dominieren da Leichtbaugebäude (Sandwichpanelhallen usw) - die kann man in der halben Zeit abschreiben.
Als Startup bleibt einem oft ja nichts anderes übrig als eine preiswerte Maschine. Auch Geld von der Bank gibts nur mit Sicherheiten die man erst mal haben muss. Hier können Maschinenhersteller natürlich auch mit eigenen Finanzierungs und Leasingmodellen punkten.