Auf der Webkonferenz der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik werden aktuellste Ergebnisse aus der Spitzenforschung der Fertigung präsentiert. Sie zeigen Wege auf, wie die produzierende Industrie die digitale Transformation gestalten und mit Innovationen gestärkt aus der derzeitigen Krise hervorgehen kann. „Wir stehen vor einem Strukturwandel“, sagt Prof. Alexander Brosius, Mitveranstalter des Jahreskongresses. "Den können wir dank unserer Spitzenforschung aktiv mitgestalten."
Den Fokus legt die WGP auch in diesem Jahr vermehrt auf nachhaltigere Produktionsmethoden und -systeme sowie Produkte. Neben ihren klassischen Themen der Fertigungstechnologien hat sie sich daher in den vergangenen Jahren verstärkt Themen wie Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) oder auch additiven Fertigungstechnologien zugewandt. Der Zusammenschluss führender Professoren der Produktionstechnik nutzt zudem die Potenziale der Informationstechnologie und gestaltet Lösungen, die heute mehr denn je ökologischen, gesellschaftlichen, demoskopischen und politischen Rahmenbedingungen genügen müssen.
Denn die Professoren verstehen sich als Vordenker, die sich den Herausforderungen des technischen Wandels der Industriegesellschaft stellen. „Diesen Veränderungen tragen wir Rechnung und haben das Programm des Jahreskongresses um innovative Grenzbereiche erweitert“, betont Prof. Wolfgang Hintze, Mitorganisator des Kongresses und Leiter des Instituts für Produktionsmanagement und -technik (IPMT) der TU Hamburg. „KI oder auch additive Fertigung können nicht nur zu umweltfreundlicherer Produktion beitragen. Sie machen Produktionssysteme außerdem wandlungsfähig, so dass sich labile Wirtschaftssituationen wie die derzeitige besser meistern lassen.“
Forschung mit Potenzial für nachhaltige Veränderungen
Die Vorträge reichen von Innovationen in Umformung und Zerspanung über moderne Betriebswissenschaften, digitale Transformation, KI und Big-Data bis hin zu 3-D-Druck, sensor- und modellgestützter Optimierung von Fertigungstechnologien und intelligenten Montage- und Automatisierungssystemen. Sie alle tragen das Potenzial für Veränderungen in sich; das war die Voraussetzung, um für den Jahreskongress zugelassen zu werden. Moderiert vom WGP-Kollegium werden kreative Nachwuchswissenschaftler aus den WGP-Instituten in über 70 deutschsprachigen Präsentationen exemplarische Lösungen vorstellen, die von den Kongressteilnehmern webbasiert diskutiert werden können.
Die Keynote von Prof. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, wird aufzeigen, was notwendig ist, um Spitzenforschung zu betreiben, die Deutschland wettbewerbsfähig halten kann. Prof. Christoph Herrmann, Institutsdirektor für nachhaltige Produktion und Life Cycle Engineering, wird erläutern, warum Life Cycle Thinking, also die Betrachtung des kompletten Lebenszyklus, zur Verbesserung von Produkten sowie Produktionsprozessen und -systemen notwendig ist. Dies erläutert er anhand des Wandels zur Elektromobilität.
„Wir fühlen uns den Nachhaltigkeitszielen und im Besonderen einer ressourcenschonenden Produktion verpflichtet und entwickeln entsprechende Visionen“, stellt Hintze klar. Und er ist Optimist: „Dass ein Wandel in der Produktion auch zeitnah möglich ist, zeigt das Beispiel der Automobilisten. Sie produzieren heute Verbrenner- und E-Motoren in einer Linie – vor einigen Jahren war das noch undenkbar.“
Hinweise zur Teilnahme:
Programm und Anmeldung unter https://wgp.de/de/aktivitaeten/wgp-jahreskongress/