Aftersales-Services wie Prozessoptimierung, Schulung, Instandhaltung, Umbau und Modernisierung werden für viele deutsche Maschinen- und Anlagenbauer zu einem immer wichtigeren Bestandteil ihrer Wertschöpfung. Dies liegt unter anderem daran, dass diese Dienstleistungen in besonderem Maße von der digitalen Transformation profitieren: Maschinen und Anlagen verschmelzen mehr und mehr mit Informationstechnologien, die in Echtzeit Zustandsdaten erfassen, aus diesen Daten lernen, Prozesse automatisiert steuern oder menschliche Entscheidungen unterstützen sowie über das Internet kommunizieren und interagieren.
Um das datenbasierte Lernen und die darauf basierende Entscheidungsunterstützung zu verbessern, bietet sich der Einsatz unterschiedlicher Simulationstools an. Diese Tools werden allerdings aktuell insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) nur sporadisch und isoliert eingesetzt. Eine Vernetzung von Simulationssystemen untereinander und mit den realen Produktionsanlagen existiert in KMU kaum.
Vor diesem Hintergrund starten nun zehn Unternehmen und Institute, darunter die Abteilung Automatisierung und Steuerungstechnik des Lehrstuhls für Werkzeugmaschinen des WZL Werkzeugmaschinenlabors der RWTH Aachen, das Forschungsvorhaben „SEAMLESS – Simulationsgestützte assistenzsystem-basierende Engineering- und Maintenance-Dienstleistungen für Lean Aftersales-Services“. Die Entwicklung und Bereitstellung von Simulationstools auf einer cloudbasierten Plattform, „Simulation Enhanced Assessment as a Service (SEAaaS)“, die es den Anwenderinnen und Anwendern erlaubt, unterschiedliche Simulatoren synergetisch zu kombinieren und für smarte Services zu nutzen, ist Ziel des Projektes.
Der Kick-off von SEAMLESS fand diesen Februar beim Projektkoordinator SimPlan in Hanau statt. Mit Blick auf die angestrebten Projektergebnisse sprach Sven Spieckermann, Vorstandssprecher der SimPlan AG, von einer großen Chance gerade auch für kleine und mittlere Unternehmen. Sie könnten mit neuen simulationsgestützten Aftersales-Services ihre Position im härter werdenden Markt für Maschinen und Anlagen behaupten und ausbauen.
Partner im Projekt SEAMLESS
- Actimage GmbH Kehl
- Dieffenbacher GmbH Eppingen
- EKS InTec GmbH Weingarten
- EXAPT Systemtechnik GmbH Aachen
- FZI Forschungszentrum Informatik Karlsruhe
- Innolite GmbH Aachen
- Seeburger AG Bretten
- SimPlan AG
- TU Chemnitz (Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement)
- Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen
Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt SEAMLESS wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderbereich „Komplexe Produkte, Produktionsprozesse und -anlagen (Smart Services)“ gefördert und vom Projektträger Forschungszentrum Karlsruhe (PTKA) betreut.