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4-achsiges Drehen mit Sinumerik

MarketingSiemens AG am 6. Oktober 2015 um 17:02 Uhr
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Effizientes Arbeiten mit zwei Werkzeugen

Die Voraussetzung für 4-achsiges Drehen, auch Balance Cutting genannt, ist eine Drehmaschine mit mindestens zwei autarken Werkzeugträgern. In der Regel handelt es sich dabei um einen Werkzeugrevolver hinter der Drehmitte und um einen zweiten vor der Drehmitte. Die Maschine muss so konstruiert sein, dass beide Werkzeugträger gleichzeitig an einem Werkstück im Eingriff sein können - einmal in der Hauptspindel und einmal in der Gegenspindel. Werden beide Werkzeugträger autark bewegt, werden auch zwei unabhängige CNC-Programme gleichzeitig ausgeführt und damit eine Mehrkanalstruktur in der CNC-Steuerung aktiviert. 4-achsiges Abspanen kann insofern als Sonderform der Mehrkanalbearbeitung betrachtet werden: das gleichzeitige Bearbeiten mit zwei identischen Werkzeugen (zum Beispiel zwei 80-Grad-Schruppplatten) an einem Bearbeitungsprofil des Werkstücks.

Balance Cutting bietet zwei signifikante Vorteile im Vergleich zur Bearbeitung mit nur einer Schneidplatte: Zum einen wird bei der Bearbeitung langer, schlanker Bauteile durch den Ausgleich der Schnittkräfte die Maßhaltigkeit erhöht, denn der Einsatz zweier gegenüber liegender Schneidplatten eliminiert die aus der Schnittkraft resultierende Verbiegung des Werkstücks. Zum anderen wird auch das Zerspanvolumen pro Zeit erhöht. Um das zu erreichen, sind zwei Strategien möglich: die synchrone oder die versetzte Bahnführung der Werkzeuge.

>> Sehen Sie das Video und erfahren Sie mehr über das 4-achsige Abspanen mit SINUMERIK