Integrierte Instandhaltungs- und Produktionsplanung in BaSys 4
Die langfristige Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) der zerspanenden Industrie wird durch eine effiziente Produktionsplanung und -steuerung (PPS) in hohem Maße bestimmt. Der zentrale Bestandteil einer effizienten PPS liegt mitunter in einer möglichst präzisen und gleichzeitig vorausschauenden Instandhaltungsplanung. Durch diese soll der Instandhaltungsbedarf möglichst korrekt prognostiziert und ungeplante Ausfälle von Werkzeugmaschinen vermieden werden. Zur korrekten Prognose von Ausfällen ist allerdings eine durchgehende, digitale Vernetzung zwischen Werkzeugmaschinen und übergeordneten Steuerungssystemen unabdingbar, sodass eine ausreichende Datenbasis von maschinenbezogenen Daten vorliegt. Aufgrund begrenzter Ressourcen und der oftmals nicht wirtschaftlichen Nachrüstung älterer Bestandswerkzeugmaschinen können KMU eine effiziente Instandhaltungs- bzw. Produktionsplanung nicht oder nur eingeschränkt vorhalten. Daher greifen KMU in der Zerspanungsindustrie vermehrt auf die klassische, vorbeugende Instandhaltungsplanung zurück, in der die Instandhaltung von Werkzeugmaschinen nach festen Planungsintervallen durchgeführt wird. Als Resultat treten regelmäßig Maschinenausfälle außerhalb dieser Intervalle auf und verursachen kurzfristige und ungeplante Produktionsstillstände.
Vor diesem Hintergrund ist das Ziel des Verbundprojekts BaSys4iPPS, eine Methode zur integrierten Instandhaltungs- und Produktionsplanung für Werkzeugmaschinen im Bestand von KMU zu entwickeln. Mithilfe der Verwaltungsschale als standardisiertes Informationsmodell eines digitalen Zwillings liegt der Fokus des Projekts vor allem auf der einheitlichen Einbindung von Maschinendaten aus Bestandssystemen in höhere PPS-Systeme. Durch eine optimierte Instandhaltungs- und Produktionsplanung soll eine signifikante Reduzierung unerwarteter Produktionsstillstände und eine deutliche Erhöhung der Planungssicherheit ermöglicht werden.
Auf Grundlage der BaSys-Referenzarchitektur soll dieses Szenario im realen Produktionssystem eines Projektpartners umgesetzt, erprobt und auf Skalier- und Transferierbarkeit untersucht werden. Dazu wird das notwendige Expertenwissen relevanter Kompetenzbereiche durch die weiteren Verbundpartner gebündelt. Die wirtschaftliche Verwertung der Projektergebnisse erfolgt durch die Einsparung von Opportunitätskosten oder durch die Weiterentwicklung und den Vertrieb von entwickelten Softwaremodulen inklusive Beratungsleistungen. Zudem ist die Opensource Bereitstellung relevanter Weiterentwicklungen der BaSys-Referenzarchitektur geplant. Dadurch entsteht eine transferierbare Methode, die auch auf andere KMU der zerspanenden Industrie angewandt werden kann.
Für weitere Informationen steht Ihnen Marcel Wichmann, Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen, unter der Telefonnummer +49 511 762 2554 oder per E-Mail unter wichmann@ifw.uni-hannover.de gern zur Verfügung.