Nachdem ein Nachtwächter gestern Abend die WGP-Professoren durch das alte Bad Nauheim geführt hat, gaben heute externe Referenten wie etwa Oskar Heer, Leiter Arbeitspolitik der Daimler AG, Impulse aus der Praxis einer sich digitalisierten Unternehmens.
Er zeigte die Handlungsfelder auf, die er für sein Unternehmen in der Zukunft sieht. Die Transformation hin zur Digitalisierung zählt dazu - auch mit Blck auf Bildung und Qualifizierung der Mitarbeiter. Denn: Die Veränderungen gingen einher mit einer "Spreizung der Arbeitsprofile", bei gleichzeitig erhöhten Geschwindigkeiten in digitalen Prozessketten. Das empfänden Mitarbeiter zum Teil auch als gestiegenen Druck.
Um die Herausforderungen zu meistern, arbeitet Daimler mit mehreren externen Partnern zusammen. Unter anderem bietet die Forschungsplattform "arena 2036" (Active Research Environment for the Next Generation of Automobiles) der Universität Stuttgart die Möglichkeit, Zukunftsszenarien in einer kleinen Modell-Zukunftsfabrik durchzuspielen.
Karl Doreth, DMG Mori Software Solutions GmbH, nannte als eine Herausforderung zudem die Aufgabe, dass bei aller Vereinfachung durch Automatisierung sichergestellt werden müsse, dass Grundlagenwissen bei den Mitarbeitern nicht "verödet". Unterstützende Programme müssten zeigen, was sie warum tun. Nur so bleibe in den Köpfen der Mitarbeiter, wie eine Maschine funktioniere, so dass sie im Notfall auch eingreifen könnten.
Nach den Impulsvorträgen begannen die drei Arbeitskreise, Stellungnahmen zu folgenden Themen zu entwickeln:
- automatisierte oder autonome Werkezugmaschinen/Anlagen am Arbeitsplatz 2025
- Möglichkeiten, auch mit autonomen Systemen noch Wettbewerbsvorteile für Hochlohnländer wie Deutschland zu generieren
- Maßnahmen, um die Ausbildung von Mitarbeitern einer Smart Factory den neuen Notwendigkeiten anzupassen
Die Ergebnisse werden morgen, am letzten Tag der WGP-Frühjahrstagung 2017, präsentiert.
Foto: WGP