Mit dem neuen Lieferkettengesetz, das Anfang 2023 in Kraft treten soll, drohen Firmen Strafen, wenn sie ihre Zulieferer nicht auf Menschenrechtsverletzungen und humane Arbeitsbedingungen hin überwachen. Die einen sprechen von einem zahnlosen Tiger, die anderen von einem Bürokratieteppich, der über jedes Geschäft gelegt werden. Denn: Wie sollen Firmen mit hunderten Produkten und noch mehr Zulieferern es schaffen, jeden Geschäftspartner in ihren Lieferketten zu überwachen? Schiebt die Politik ihnen hier den Schwarzen Peter zu in einem Spiel, das sie selbst nicht im Griff haben?
Die Diskussionsteilnehmer beziehen klare Stellungen:
Henning Ohlsson, Geschäftsführer Epson Deutschland GmbH, Direktor für Nachhaltigkeit im Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika: „Es ist gut, dass es das Gesetz gibt, aber es stört keinen.“
Bernd Rützel, MdB, Berichterstatter Arbeit und Soziales der SPD: „Das Gesetz ist ein sehr scharfes Schwert.“
Carl Martin Welcker, Geschäftsführender Gesellschafter der Schütte GmbH und bis Ende 2020 Präsident des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer): „Sie kriegen die Frage der Frauenrechte in arabischen Ländern aus Unternehmen heraus nicht gelöst.“
Wie geht es weiter mit den Menschenrechten, das hören Sie hier:
"Lieferkettengesetz - Papiertiger oder scharfes Schwert?"
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