Gleitschleifen

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Gleitschleifen von Aluminium-Rohlingen

Gleitschleifen ist ein mechanisch-chemisches Fertigungsverfahren. Es wird angewendet, zum Entgraten und Verrunden von Kanten, Glätten und Polieren, Reinigen und Entfetten, sowie zum Entzundern und Entrosten. Das Verfahren kann für alle gängigen Metalle und metallische Legierungen eingesetzt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen können auch Formteile, Kunststoff und keramischem Material bearbeitet werden. Sogar für die Dekontaminierung radioaktiv Belasteter Bauteile ist Gleitschleifen eine mögliches Verfahren. Dabei werden Chemikalien beigemischt, welche die Bauteile dekontaminieren.

Siehe auch: Schleifen.

Verfahren

Bei allen Gleitschleifverfahren kommt ein Gemisch zum Einsatz. Dieses besteht aus den Schleifkörpern (auch Chips genannt), einer wässrigen Compoud-Lösung und den Werkstücken. Als Schüttung befindet sich dieses Gemisch in einen Arbeitsbehälter in dem es rotiert und vibriert. Durch die Bewegung des Arbeitsbehälter gleiten die Chips über die Oberfläche der Werkstücke. Dabei verschleißen sie selber, weshalb sie nach einiger Zeit ausgewechselt werden müssen. Den Abrieb von Werkstück und Schleifkörper nimmt die Compoud-Lösung auf und führt diesen ab. Da die Bewegung der Schleifkörper ungeordnet ist, hinterlassen diese auch Schleifspuren auf der Werkstückoberfläche, welche als kreuz und quer bezeichnet werden können. Diese sind mikroskopisch gut zu erkennen. Makroskopisch, also mit dem bloßen Auge, erscheinen die Schleifspuren fleckig. Oft werden die Bauteile anschließend noch weiter bearbeitet, zum Beispiel durch Eloxieren.


Einsatzgebiete

Gleitschleifen kommt beim Entgraten und Verrunden von Kanten, Glätten und Polieren, Reinigen und Entfetten, sowie zum Entzundern und Entrosten eingesetzt. Bearbeitbar mit diesem Verfahren sind nahezu alle Metalle und metallischen Legierungen, Duroplaste, und Keramiken. Bedingt bearbeitbar sind Thermoplaste, tiefgekühlte Elastomere und trockenes Holz.

50 % aller Entgrat-Arbeiten werden mittels Gleitschleifen realisiert. 30 % werden mit sinkender Tendenz manuell entgratet und 20 % mit anderen Verfahren.


Vorteile

Gleitschleifen ist ein, im Vergleich zu anderen Verfahren mit ähnlicher Funktion, wesentlich günstiger und damit wirtschaftlicher. Da mehrere Arbeitsschritte in einer Maschine vereint werden können, spart das Zeit. Vor allem aber durch die Bearbeitung der Werkstücke als Schüttgut, muss nicht jedes Bauteil einzeln angefasst werden und die Kosten pro Bauteil werden gesenkt. Moderne Anlagen sind sogar voll automatisierbar und bedürfen keiner Handhabung durch den Menschen.

Makroskopisch betrachtet erzielt das Gleitschleifen ebenfalls eine hohe Gleichmäßigkeit der Ergebnisse.

Hersteller

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Weiterführende Suche


Literatur und Quellen

  • Praxiswissen Gleitschleifen; Helmut Prüller; Springer Verlag; 2018; ISBN 978-3-658-20926-1

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