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Alibre Design, Tipps und Tricks

Beitrag 20.12.2010, 19:21 Uhr
DerDenDuNichtKen...
Level 7 = Community-Professor
*******

Hallo Sharky,

freut mich, das Du mit der Software zufrieden bist.
Hört sich eigentlich gut an was Du da schreibst. Da kann man für 99€ echt nix falsch machen.


Also schöne Grüße....


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Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann.
Das Gegenteil ist schon schwieriger.
Kurt Tucholsky


GRUß

Christian Maier
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Beitrag 20.12.2010, 20:14 Uhr
sharky2014
Level 7 = Community-Professor
*******

Ich will mal ein Beispiel reinbringen.

Das Problem bei dem 3D-Design ist ja, daß man da am Bildschirn schönste Sachen erzeugen kann, nur wer und wie soll man das bauen?

Beispiel hier: Wir legen auf eine Ebene einen rechteckigen Ausschnitt, eine Fräsung aus dem Vollen, nur, man kann ja gar nicht rechteckig fräsen (Der REchteckfräser wurde nach meiner Kenntnis noch nicht erfunden), es bleibt ein Radius, und der ist je nachdem wie man den Fräser ansetzt, in einer anderen Ebene. Wir haben also verschiedene Profile, je nachdem wie die praktische Bearbeitung aussehen soll.

Jetzt sehen wir hier in dieser Zeichnung zwei Komponenten, die sich überlagern:

Das Rechteck, was man mit CAD herstellen, aber weder mit CNC noch konventionell realisieren kann.

Und nachträglich reingestellt der Radius.

Fragt dann die Alibre-Software ganz brav , ob sie das übernehmen soll. Antwort: Übernehmen!

Sie übernimmt also den Radius, aber dadurch, daß plötzlich ein Radius da ist, und je nachdem, von welcher Bearbeitungsebene er reingesetzt wurde, passen die Teile möglicherweise nicht mehr, Kollsion. ist möglich.

Ein Radius ist ja kein Viereck! Das Viereck ist eben so eine 3D-Konstruktion, die es in der Reallität je nachdem nicht gibt.

Das überprüft man mit der Kollisionsprüfung und stellt fest, ja, es gibt eine Kollision.

Weil nämlich die Unterteile vom Radius plötzlich im Weg sind (logisch).

Die Fräsung des Teils muß also um ca. 2.5 mm vertieft werden, dann paßt das.

Die technische Zeichnung im Format AD_DRV Datei hätte ich gern hier reingestellt, der Forum-Uloader nimmt sie aber nicht. Verbotene Datei.

Nun gut, auch ohne technische Zeichnung hab ich hier beschrieben was da läuft.

Es wird jede Änderung in das 2D Format übernommen, die vom 3D Format herrührt, und abgecheckt, ob das läuft.

So soll es sein.

Vor allem in 3D hat man das nicht so im Griff, selbst wenn der Kopf nicht nur zum Haareschneiden erfunden wurde. Das Programm muß da aushelfen, die komplexen 3D Zusammenhänge abzuchecken, und das tut es.

Einwandfrei.

Der Beitrag wurde von sharky bearbeitet: 20.12.2010, 20:16 Uhr


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Beitrag 21.12.2010, 22:28 Uhr
plastichead
Level 3 = Community-Techniker
***

Hallo sharky!

Eigentlich wollte ich ja hier im Forum nicht mehr teilnehmen, aber deine Auferstehung hat mich doch veranlaßt, die (aus mir immer noch unverständlichen Gründen) verlangten Daten anzugeben.

Ich bin ehrlich hocherfreut, wieder von dir zu lesen! :doch:
Noch mehr freut mich, daß du nach langer Schweigephase (wegen -geh ich in dubio davon aus- innerer Einkehr) erkannt und akzeptiert hast, was 3D-CAD-Software leistet (und warum!).
Nachdem du dich ja im Verlauf dieses Threads nicht so positiv dazu ausgelassen hast.
Du hast sozusagen laufen gelernt und uns erklärt wies geht.
Du hast es aufgegeben, das Rad neu zu erfinden, aber verstanden, warum es rund ist.
Es ist ein Werkzeug und will dir helfen, nicht dich ärgern!
Du mußt es nur richtig anzuwenden wissen und lernen.

Deine Konstruktion würde mich aber schon interessieren...
Wie hast du denn deine pdfs vorher immer gemacht?
Kannst du die Zeichnung nicht als pdf oder Bild oder dxf oder was immer speichern?

Beste Grüße
Thomas
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Beitrag 24.01.2011, 20:24 Uhr
sharky2014
Level 7 = Community-Professor
*******

QUOTE (plastichead @ 21.12.2010, 22:28 Uhr) *
Hallo sharky!

Eigentlich wollte ich ja hier im Forum nicht mehr teilnehmen, aber deine Auferstehung hat mich doch veranlaßt, die (aus mir immer noch unverständlichen Gründen) verlangten Daten anzugeben.

Ich bin ehrlich hocherfreut, wieder von dir zu lesen! :doch:
Noch mehr freut mich, daß du nach langer Schweigephase (wegen -geh ich in dubio davon aus- innerer Einkehr) erkannt und akzeptiert hast, was 3D-CAD-Software leistet (und warum!).
Nachdem du dich ja im Verlauf dieses Threads nicht so positiv dazu ausgelassen hast.
Du hast sozusagen laufen gelernt und uns erklärt wies geht.
Du hast es aufgegeben, das Rad neu zu erfinden, aber verstanden, warum es rund ist.
Es ist ein Werkzeug und will dir helfen, nicht dich ärgern!
Du mußt es nur richtig anzuwenden wissen und lernen.

Deine Konstruktion würde mich aber schon interessieren...
Wie hast du denn deine pdfs vorher immer gemacht?
Kannst du die Zeichnung nicht als pdf oder Bild oder dxf oder was immer speichern?

Beste Grüße
Thomas



Zitat: "Nachdem du dich ja im Verlauf des Threads nicht so positiv dazu ausgelassen hast ..."

Tja, bei jedem ist doch ein Lerneffekt zu unterstellen.

Außerdem wollte ich genau aus dem Grunde, daß die anfängliche Kritik den Thread etwas zu ruinieren drohte, in diesem nicht mehr weitermachen. Mein neuer Thread wurde aber hierher verschoben, also what shall´s, wie der Franzose sagt ...

Ich habe mich mittlereweile einige Monate in Alibre eingearbeitet und bin je länger je mehr damit sehr gut zufrieden.

Bei der PE Version gibt es allerdings nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten für den Datenaustausch, gegenüber der Pro Version, die in der Aufrüstung 550 Euro kostet, also von 99 Euro PE Version gerechnet. Dazu konnte ich mich noch nicht entschließen, weil ich diese Schnittstellen nicht unbedingt benötige.

Nun, hier ist keinem geholfen, wenn ich seitenlang über Alibre irgendwelche Tipps gebe, die Jungs hier im Forum haben genug CAD Erfahrung.

In der Summe allerdings kann ich nur sagen: mit 99 Euro PE (Personal Edition) erhält man ein sehr leistungsfähiges 3D CAD Programm, was zumindest meine Bedürfnisse, nämlich darzustellen, was ich darstellen will, ausreichend befriedigt. Und sehr gute grafische Darstellungen ermöglicht, in der Druckausgabe. Das hängt mit dem Modul 3D-PDF zusammen, was eigentlich keine Wünsche offenläßt.

Man kann auch sehr schnell eine Explosionszeichnung erstellen, indem man die Abhängigkeiten zwischen den montierten Teilen löscht und die Teile dann passend auseinanderschiebt.

Im Prinzip konstruiert man in Alibre in 3 D und die 2D Zeichnungen sind sozusagen ein Abfallprodukt. Man konstruiert also NICHT 2 D und erhält als Resultat eine 3D-Darstellung, es ist genau umgekehrt.

Es ist alles modular aufeinander aufgebaut und die 3-D Konstruktions-Methode hat den Vorteil, daß man in der 2D Zeichnung des Grundkörpers nichts unterbringen muß, was man nachher vielleicht ändern möchte. Denn wenn man den Grundkörper zu sehr spezifiziert, könnten sich bei Änderungen entlang der aufgesetzten Reihe der nachfolgenden Dateien leicht Unverträglichkeiten, also unauflösbare Widersprüche ergeben. Besser man läßt den Grundkörper erstmal relativ primitiv.

Eine der Ärgernisse war Gewindedarstellung. Das kann es nicht.

Es geht aber doch irgendwie.

Ich hänge ein Bild einer Spindel dran, was sehr nach Spindel aussieht (aber nicht wirklich eine ist, die Steigung ist nicht da, nur man kann das Teil optisch, und darum geht es, sehr wohl von einer Welle unterscheiden).

Dafür gibt es viele Möglichkeiten, um solche Spindeln oder Gewinde darzustellen. Zwei davon sind diese:

Entweder, man baut sie als lineare Austragungen in 3D aufeinander auf (um eine solche handelt es sich hier).

Oder man macht eine 2D-Musterung über die benötigte Länge und läßt sie als Rotationsteil laufen.

Welche Möglichkeit von der Rechenkapazität besser ist, hab ich noch nicht probiert.

Also hier eine "unechte" Gewindespindel, die sich aber wohltuend von einer reinen Welle oder einer darübergelegten Textur unterscheidet.

Um solche "Spindeln" oder Schrauben in die Zeichnung einzubauen, benötigt man die entsprechenden Dateien als Bauteile für die entsprechende Länge. Also z. B. Spindel 200mm oder 300mm oder sonstwas. Man könnte das auch noch verfeinern mit Steigungen, der optische Unterschied reicht mir aber schon, um das in der Zeichnung unterscheiden zu können. Steigungen wären mit Sicherheit auch rechenintensiver.

Daß ich mir hier länger nicht gemeldet habe, hängt damit zusammen, daß ich sehr im Streß bin beruflich (im positiven Sinne, es ist sehr viel zu tun) und außerdem meine CNC-Projekte in der Hobbywerkstatt voranbringe. Meine Ende des Jahres begonnene Fräsmaschine steht kurz vor der Vollendung.

Gruß Sharky

Der Beitrag wurde von sharky bearbeitet: 24.01.2011, 20:33 Uhr
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Beitrag 24.01.2011, 21:11 Uhr
sharky2014
Level 7 = Community-Professor
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Nun, was heißt Kugelrollspindel?

Das sieht ja zu 99 Prozent wie eine Trapezspindel aus.

Sinn der Sache aber ist eigentlich nur, Spindel von Welle zu unterscheiden, und besser als Textur ist sowas.

Wenn man nun anfängt, Kugelroll fotorealistisch darstellen zu wollen, muß man:

2D Zeichnung machen, was den Radius der Kugeln in die Außenkontur darstellt.

Dann diese Kontur linear mustern (=vervielfältigen entlang der Achse) auf die benötigte Länge der Spindel.

Dann hat man, nachdem der dazu passende Rotationskörper erstellt wurde, eine nahezu fotorealistische Darstellung einer Kugelrollspindel, insbesondere, wenn man da noch die Reflektion auf 80 Prozent oder sowas stellt.

Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaber:

Dann haben wir natürlich Rechenzeit.

Dann bricht das Programm rechentechnisch mächtig ein, ein Thema, was ja weiter oben schon mal besprochen wurde. wink.gif

Das wollen wir nicht, es reicht uns in der Darstellung, auf einen Blick eine Spindel von einer Welle zu unterscheiden. Ob das Trapez ist oder Kugelroll, ergibt sich ja eh aus der Auftragslage.

Man könnte Kugelroll nahezu fotorealistisch darstellen mit Alibre, aber Sinn macht es nicht wirklich wegen der einbrechenden Rechenzeit. So reicht eine Darstellung nach dem Motto Türme von Hanoi, wie oben zu sehen, allemale auch.

Zum T hema Tricks und Tipps:

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Meine Kurzanleitung zu Alibre:

Der PRAKTISCHE Zugang erfolgt über die Tasten F5 und die Kombination Strg-Shift-Z. Gedanklich hatte ich mit dem Programm nie Probleme, aber von der praktischen Handhabung her gesehen habe ich eine Zeit gebraucht.

Während man in der Bearbeitung einer Skizze oder Austragung ist, sind alle anderen Optionen gesperrt. Mit f5 macht man sich den Zugang zu den anderen Bearbeitungsprozessen wieder frei.

Wenn man dann, nach f5, sagen wir nach der Skizze 12 zur Skizze 5 wechselt, erhält man eine völlig schräge Geometrie. Die Ebene hängt dann eben irgendwie im Bild und ist nicht zu bearbeiten.

Um diese Ebene plan auf den Bildschirm zu kriegen, betätigt man die Strg-Taste (unten links auf der tastatur) zusammen mit der darüberliegenden Shift -Taste (Großbuchstaben) und mit der anderen Hand die Z-Taste, also

Strg-Shift-Z

Und die ganze Zeichenebene ist plötzlich plan ausgerichtet.

Die Tastenkombination F5 in Verbindung mit nachfolgend Strg Shift Z ist der Schlüssel zu Alibre.


Damit kann man in Sekundenschnelle alle Bearbeitungsebenen aufrufen und bearbeiten.



Daneben gibt es noch einen Haufen undokumentierter Funktionen, z. B. diese hier:

Wenn man eine Ebene einfügen und gegen eine Achse neigen will, muß man nach Ebene einfügen

ZUERST eine Achse verifizieren (anklicken),

DANACH die gewünschte Referenzebene (XY, XZ, YZ), und wenn man zuerst die Achse angeklickt hat, erscheint das Feld für den Winkel, um den die Ebene zu der Referenzebene geneigt werden soll. Macht man das nicht, kann man ewig nach dem Winkelfeld suchen, es erscheint nicht.

So sind diese und einige andere Funktionen etwas "intuitiv" versteckt.

Man muß etwas rumprobieren aber wird immer feststellen, daß das Programm stets besser ist als die etwas holprige Dokumentation.

Der Beitrag wurde von sharky bearbeitet: 24.01.2011, 21:25 Uhr


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Beitrag 30.01.2011, 14:05 Uhr
sharky2014
Level 7 = Community-Professor
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Jetzt kommt noch ein Tipp zu Baugruppen, also der Montage der Komponenten.

Wir haben das mächtige Werkzeug Auto-Abhängigkeit.

Wir klicken z. B. eine Welle an, und als gegengerichtete Komponente eine Bohrung, und unabhängig vom Durchmesser sind diese beiden zylindrischen Strukturen dann axial ausgerichtet.

Mit diesem Werkzeug kann man aber noch viel mehr machen.

Nehmen wir an, wir haben 4 Bohrungen in dem einen Teil, und 4 korrespondiere Bohrungen in dem anderen Teil, was sagen wir mal auf dieses verschraubt oder verstiftet werden soll.

Jetzt sagen wir: Bohrung Teil 1 Auto-Abhängigkeit Bohrung Teil 2, und flutsch, steht uns das Stück in dieser Achse ausgerichtet. Es gibt natürlich immer zwei Richtungen, man muß jetzt sehen, ob das seitenrichtig ausgerichtet ist, mit dem Fuß nach unten und nicht nach oben.

Dazu, bevor man o.k. gibt, bitte mit Klick auf das Niemandsland aus dem Auto-Werkzeug lösen, dann scrollen und evtl. Home-Taste (Pos1), um zu überblicken, ob das Teil in der Richtung korrekt angedockt wurde. Wenn nciht, Gegenrichtung drücken, und es wendet sich um 180 Grad. Dann bestätigen.

Jetzt kommt das Interessante:

Bei vier Bohrungen ist das Teil ja mit einer Bohrung zwar ausgerichtet, aber nur in einer Ebene fixiert. Es fehlt die zweite Bohrung.

Wir klicken die zweite Bohrung auf dem Teil 1 an, ebenso auf dem Teil 2 und jetzt ist das in der Achse gefügt. Um die Teile zusammenzubringen, müssen wir die Kontaktflächen anklicken, und schwupp, sitzt das zusammen. So weit, so gut.

Das wirklich Interessante ist die Fehlermeldung: ÜBerbestimmung.

Möglichkeit 1: wir haben die falschen Bohrungen angeklickt. ALso wenn 4 Bohrungen 90 Grad in den Ecken stehen , und wir würden die Diagonalbohrung in Teil 1 anklicken, in Teil zwei aber nicht die Diagonalbohrung, sondern die Nachbarbohrung, dann geht es ja so nicht. Das Programm sagt dann Überbestimmung, und wir wissen, wir haben irgendwas falsch verlinkt.

Nehmen wir aber an, wir haben ganz brav und korrekt in beiden Teilen die diagonal gegenüberliegende Bohrung bestimmt, und das Programm sagt dann t rotzdem Überbestimmung. Was ist dann los?

Dann wissen wir, und das ist die Lösung des Rätsels, daß die Bohrabstände nicht stimmen. Das gilt nicht nur für Bohrungen, sondern auch für Flächen und sonstwas.

Der Hinweis sagt uns also, daß wir bei den dutzenden von Änderungen, die an die Paßteilen möglicherweise durchgeführt werden, bei diesen Passungen aus dem Maß sind.

DREHEN WIR DAS MAL UM UND SEHEN AUF DEN VORTEIL (dieser Falschmeldung):

Wir können nun, bevor wir anfangen zu fräsen, alle Passungen durch Gegeneinanderfügen überprüfen. Tritt keine Fehlermeldung auf, können wir so wie die Zeichnung ist bauen, und das paßt.

Gruß Sharky


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Beitrag 03.02.2011, 21:33 Uhr
sharky2014
Level 7 = Community-Professor
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Thema:

Lagerung von Kugelumlaufspindeln.

Hier: 16x5 mit Mutter 28.

Wird gelagert in 2x gegeneinander verspanntes Festlager außen 30 innen 15.

Auf der Gegenseite in Pendelkugellager (Loslager).

Um die Lagerböcke zu fertigen, muß man ja irgendeinen Plan haben, wie die Spindel aussieht.

Diese wird so abgedreht, daß wir:

6.35 für die Kupplung,

danach M10 für die Spannmutter,

danach 10mm h6 für die Lagersitze,

danach Stoß haben, wogegen die Lager gespannt werden. Die Lager werden, das ist in der Abb. nicht ersichtlich, durch Distanzringe getrennt, damit die sich nicht blockieren. Es ist vom praktischen her vorteilhaft, wenn auch nicht unbedingt notwendig, daß der Gewindeteil M10 über die Montagefläche hinaussteht.

Auf der losen Seite haben wir als den Schlitz für den (eigentlich überflüssigen) Seegering. Die Losseite mit Pendellager soll ja die Spindel entlasten.

So weit so gut.

Frage: Wie sollen die Flansche für die Schrittmotoren dimensioniert sein? Die Flansche muß man ja selbst herstellen.

Das kann man in 3D sehr schön prüfen mit dem Werkzeug 3D-Vermessung.

Man greift die Distanzen ab und ändert die Komponenten schrittweise, bis das paßt.

Wie bekommen wir die Änderungen der Komponenten in die Baugruppe?

Das steht bei Alibre nirgendwo, die Taste Teile anpassen funktioniert eh nicht.

Lösung:

Baugruppe schließen.

Komponenten ändern und speichern.

Baugruppe neu aufrufen.

Fazit: alle Änderungen aller Teile sind berücksichtigt.

Das paßt, solange man die Geometrie der Teile nicht auf eine unmögliche Art geändert hat, also Bohrungen rausgenommen, an völlig anderer Stelle reinsetzt hat etc. Dann ist es, bevor man endlos in den sinnlos gewordenen Verknüpfungen sucht, besser, die neu überarbeiteten Teile komplett zu löschen und neu reinzusetzen.

Abbildung (PDF):

Gestaltung für die Lagerung einer Kugelumlaufspindel 16x5 motorseitig mit Kupplung und Motorflansch.


Gruß Sharky

Der Beitrag wurde von sharky bearbeitet: 03.02.2011, 21:42 Uhr
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Beitrag 05.02.2011, 20:41 Uhr
sharky2014
Level 7 = Community-Professor
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Design eines Motorflansches.



Bei dem Design meiner im Bau befindlichen CNC-Fräsmaschine sind mir folgende Dinge aufgefallen:

Man benötigt unbedingt eine Materialliste. Aus welcher hervorgeht, welches Rohmaterial man in welchen Zuschnitten benötigt.

Und wenn man das mal systematisch aufstellt, und sortiert, welches Material für was erforderlich ist, dann wird man feststellen, daß man bei Frästeilen zwar als Lohnfertiger wenig ändern kann, wenn man aber selbst das Design erstellt und das Design auf das erforderliche Material abstellt, kann man sehr wohl eine Menge ändern.

Design muß nicht nur Funktionalität beinhalten, man kann mit dem Design sehr wohl weitere Dinge berücksichtigen, nämlich, wie in diesem Beispiel,

1.) Funktionalität

2.) Materialkosten

3.) Kosten der Fertigung = Aufwand, um so ein Stück zu fertigen.

Ich arbeite derzeit konventionell, das heißt viereckig mit 45 Grad Phasen. Von da ist das gesehen. Bei CNC-Bearbeitung sind dieselben Überlegungen aber auch zulässig.

Hier ist ein Beispiel für einen Motorflansch. Der trägt in der 43-mm Euro-Aufnahme eine Frässpindel, die zum Beispiel eine Kress oder Proxxon sein könnte.

Abbildung

Das Stück ist aus dem Vollen gefräst.

Die Maße sind am Flanschteil 120x60, am Trägerteil verjüngt sich das auf 60x60. Da sitzt dann die 43mm Euro-Aufnahme drin, da der Flansch der Kress nur ca. 20 mm Spannhöhe hat, wird das Teil auf 20 mm verjüngt und unten freigelassen.

So weit, so gut.

Das funktioniert natürlich.

Jetzt werfen wir mal einen Blick auf das Material:

Um das aus dem Vollen zu fräsen, benötigt man Stangenmaterial AlCuMgPb von 120x60. Um dafür einen Preis zu finden, dient ein Internet-Anbieter. Das Material ist dort so nicht zu haben, aber als 130x130 laufender Meter 590 Euro. Aus den 130x130 sägt man quer und längs und kommt für das Stück auf den halben Preis, nämlich 590/2= 295 Euro für den laufenden Meter. Daß man das irgendwo günstiger bekommen könnte, sei unterstellt, es geht hier nur um die Relation bei Berücksichtigung eines Anbieters. Um dahin zu kommen, nämlich 120x60, muß man wie gesagt auch längs sägen, ein zusätzlicher Bearbeitungsvorgang.

Das Stück hat eine Länge von 165, macht dann ohne Einrechnung von Aufmaß 295*165/1000=sage und schreibe 48,68 Euro.

Das resultiert auch daraus, daß wir bei dem Stück relativ viel Verschnitt haben. Die 120 vom Flansch verjüngen sich ja auf 60, da wandern sicherlich mehr als 50 Prozent vom Material in die Tonne.

Wollen wir das so machen, daß wir den Flanschteil mit dem Trägerteil verschrauben, ist es nicht mehr massiv, eine Menge von weiteren Bearb eitungsgängen die Folge, und wir fangen uns eine zusätzliche Fügestelle ein, bzgl. der Präzision nicht vorteilhaft, auch bezüglich der Bearbeitung kein Vorteil, sondern Mehraufwand. Also Ersparnis beim Material, Mehraufwand bei der Bearbeitung, Probleme bei der Präzision.

Jetzt wollen wir das Teil mal so ändern, daß die Funktion gewahrt bleibt, und Vorteile nicht nur bei den Materialkosten, sondern auch bei der Bearbeitung entstehen.

Das Ergebnis ist die Abbildung 2.

Wir sehen, das Rohmaterial wurde von 120x60 geändert auf 80x60.

Der laufende Meter 80x60 ist so zu haben, muß man nur in der Länge abtrennen, und liegt bei demselben Anbieter bei 144 Euro/Meter. Das Material für das Endmaß kostet also 144*165/1000= 23,76 Euro.

In Bezug auf das erste Design sparen wir am Material mehr als 50 Prozent, wir kriegen das benötigte Material also für weniger als die Hälfte.

Wir sparen aber nicht nur Materialkosten, sondern wir sind bei der Bearbeitung sehr viel schneller am Ziel als in Abbildung 1.

Man sieht die Fasen. In Abb. 1 sind das Innenfasen, müssen auf der Maschine relativ kompliziert hergestellt werden, konventionell durch umspannen.

In der Abb. 2 haben wir es nur mit Außenfasen zu tun, das heißt, man muß das Stück nur auf dem Entgratgerät entlangziehen, fertig ist die Fase.

Was die Verwindungssteifigkeit der Aufnahme betrifft, ist Abb.2 dem Ursprungsentwurf nicht unterlegen, weil der limitierende Faktor, der Flaschenhals, die Fräsung für das Einfädeln der Schrauben ist, und das resultierende Profil ist in dem einen Fall 60 mm, in dem zweiten Falle 80-2x12=56 mm, was sich praktisch nicht auswirkt.

Wenn man sich mit dem Design in 3D-CAD mal eine Weile beschäftigt, weil man ein "unhandliches" Teil hat, kann man das sehr schön im Vorfeld so lösen, daß nicht nur die Materialkosten nur noch die Hälfte sind, sondern daß man die Arbeitsgänge WESENTLICH VEREINFACHT, und so auch schneller und unkomplizierter zum Ziel gelangt.

Mit 3D CAD ist man optisch und gedanklich näher am Prozess als mit 2D.

Sowas ist doch eine schöne Anwendung von Alibre und Konsorten.

Gruß Sharky

Der Beitrag wurde von sharky bearbeitet: 05.02.2011, 20:54 Uhr
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Beitrag 05.02.2011, 21:37 Uhr
sharky2014
Level 7 = Community-Professor
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Systematik einer 3D-CAD-Konstruktion

Beispiel: Welle mit abgestuften Durchmessern (Abb).

Wenn wir das so machen, daß wir in 3D die Stufen übereinanderstapeln, haben wir die Informationen nicht in einer Abbildung zugänglich, sondern es resultiert eine Reihe von sehr simple <Skizzen>, die nur einen Kreis darstellen =Durchmesser, aus welchen eine <Austragung> resultiert, von welcher die Höhe die Länge auf der Wellenachse darstellt.

Die Informationen zu der Welle werden so gestückelt, daß sie auf einen Blick nicht zugänglich sind. Wir müssen also, um die Maße zu kontrollieren, alle Skzizzen und Austragungen nacheinander anklicken, was nicht der Übersicht dient. Die Frage ist auch, wie man die <Skizzen> sinnvoll benennen will, man findet da schwer irgendwelche aussagefähigen Bezeichnungen, nur weil sich der Durchmesser eines Segments geändert hat..

Die Alternative besteht darin, das Stück als 2D Skizze eines Rotationskörpers zu skizzieren.

Vorteil: man hat die Längemaße entlang der Achse in einer <Skizze> vor Augen. Allerdings hat man anstelle des Durchmessers nur den Radius vor Augen, was die Sache etwas unhandlich macht, denn wenn das Maß für den Durchmesser 47.1 ist, kann man mit 23.55 nicht wirklich was anfangen. Dasselbe gilt für den Kerndurchmesser eines Gewindes, sagen wir M10, welcher 8.5 beträgt, und mit 4.25 ist da eher Verwirrung angesagt.

Man kriegt den Durchmesser, wenn man 2D-Austragung macht, also Zeichnung in 2D, aber eben nur abgeleitet, und nur, wenn man ihn händisch als Maß einfügt.

Das Problem, wie man die Übersicht über die Konstruktion am besten behält, ist so allgemein nicht zu lösen.

Im Prinzip ist es eher übersichtlich, den Grundkörper als 2D Zeichnung anzulegen und dann zu rotieren oder auszutragen.

Während die lose Aneinanderfügung von 3D- Komponenten zwar praktisch einfach zu handhaben ist, aber sehr leicht dazu führen kann, daß man bei der Konstruktion die Übersicht verliert.

Das ist für mich ein alter Hut. Mich erinnert das sehr an das Problem der Programmierung allgemein, daß man eben über größere Projekte leicht die Übersicht verliert, wenn man dabei nicht SEHR STRENG SYSTEMATISCH vorgeht.

Man kommt bei dem Umgang mit 3D-CAD nicht umhin, sich ein eigenes INNERES logisches System zu machen, um die Übersicht zu behalten und auch noch später ohne Verwirrung auf die alten Zeichnungen zugreifen zu können.

Das funktioniert, solange nicht ein Dritter darauf zugreifen muß.

Also CAD bei anspruchsvollen Objekten stellt schon hohe Ansprüche an das Logische Denken.

Und wenn wir diese nicht erfüllen könnten, würden wir sowas ja gar nicht anfangen, oder? wink.gif

Gruß Sharky

Der Beitrag wurde von sharky bearbeitet: 05.02.2011, 21:40 Uhr
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Beitrag 06.02.2011, 12:27 Uhr
plastichead
Level 3 = Community-Techniker
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QUOTE (plastichead @ 07.09.2010, 18:46 Uhr) *
Wie du deine Teile aufbaust, ist dein Bier, besonders als Allein-User.
Wenn du deine Daten mit anderen teilen mußt, oder in der Firma Stallregie herrscht, siehts wieder anders aus.

Mittlerweile bin ich soweit, daß ich, wenn überhaupt, nur ganz simple Teile aus einem Stück zeichne.
Bohrungen z.B. kommen generell separat rein.
Das ist ja gerade der Sinn des Ganzen, nach meiner bescheidenen Meinung.

Wenn du eine komplexe Geometrie in 2D zeichnen mußt, und nur einmal extrudierst, brauchts ja eigentlich gar kein 3D mehr, denn zum Ändern mußt du eh wieder in 2D arbeiten.
Und einen Kreis verschieben geht auch mit ACAD...
Das bringt dann nur noch in der Zeichnungsableitung was, wenn die Maße mitwandern.

Dein Alibre kenne ich nicht, aber in Solid Edge gibts für die "Bearbeitung" extra Befehle, wie Fasen, Verrunden, Formschrägen usw.
Das alles kann also separat geändert werden.
Ich bin übers Fertigen zum Zeichnen gekommen, und so fange ich meist mit einem Rohling an und nehme im Lauf der Bearbeitung Material weg.


Hallo

Eigentlich ist dazu schon alles gesagt.
Die von dir gezeigte "Welle" würde ich nicht als Rotation ausprägen.
Wäre mir zu viel Zeichen-Aufwand in der Skizze, vor allem mit dem Hintergedanken (wie du weiter oben richtig bemerkst) an eventuelle Änderungen.
Separate Formelemente sind schneller und einfacher geändert als deine komplexe Skizze.
Wenn da nicht alle Beziehungen stimmen, kann man sich die ganze Kontur schnell versauen, so isses zumindest bei SE.

Und du kannst auch übersichtlicher konstruieren.
Bei einem einzigen Rotationskörper hast du nur einen Posten in deinem Baum, bei mehreren Elementen entsprechend viele.
Die kannst du ja nennen wie du willst, oder besser, wie es Sinn macht (z.B. Zylinder 50x30, Fase 1x45°, Bohrung...).

Gruß
Thomas

Der Beitrag wurde von plastichead bearbeitet: 06.02.2011, 12:28 Uhr
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