QUOTE (Ywes55 @ 15.04.2009, 11:55)
Hi,
ich mache es auch so wie @Wolf. Ich hab ein Referenz- bzw 0 Werkzeug der nie ausgespannt wird, eine Aufnahme mit 10er Messrolle, damit kann ich auch Werkstück ziemlich genau anfahren, finde sogar besser als Kantentaster, geschweige den 3Dtaster. Ich vermesse Werkzeuge auch an der Maschine, und statt Augenmaß nehme lieber ein Endmass ;-)
Wie meinst Du, Maschinen Nullpunkt ist immer wo anders? Geht doch gar nicht bei einer
CNC. Ist-Wert kann die Maschine vergessen, Maschinen Nullpunkt (Referenzpunkt) kann sich Hardwaretechnisch nicht verschieben. Sag jetzt bloß, Deine CNC hat auch keine Kugelumlaufspindeln und keine Servomotoren, aber 0,01 genau ist die :-)
Du schreibst doch selbst, dass direkt an der Maschine Du schneller programmieren kannst, als mit der
CAM. Wozu dann der Umweg über CAM überhaupt?
Ich habe Jahrelang mit Hobby-Steuerung gearbeitet(Deckel Dialog 4). Alle mögliche Einzelteile und Kleinstserien direkt an der Maschine programmiert, und es waren keineswegs 0815 Teile. Geht wunderbar. Die paar G und M Funktionen kann man sich wohl sehr schnell merken. An Dialog4 muß man auch sehr oft G91 benutzen, wo ist eigentlich das Problem? Außerdem sind alle Bohr/Fräszyklen auch inkremental.
CAM Programme habe natürlich auch gesehen, ganz toll, jaja. Haben wir mal getestet. Relativ einfaches Programm, 12 Werkzeuge. Kollege hat mit CAM programmiert und ich direkt an der Maschine. Zeitlich war ich etwa 5min langsamer, misst. Mein Prg habe ich in etwa 60 Sätze untergebracht, von CAM waren es über 400 Sätze! Prg von Cam ist mir 5mal auf Endschalter gefahren und wollte einmal Crash verursachen(G0 durch die Pratze, am PC kann man ja nicht genau wissen, wo die Pratze und Endschalter sind, toll).
Fazit: Cam ist gut und schön, die Programme kann man aber nicht wirklich durchblicken bzw da was ändern. Nene, ich programmiere lieber an der Maschine, kann jeder Zeit PRG optimieren und es bleiben mir auch so manche Überraschungen erspart.
Gruß
Ywes
ZITAT:
"Sag jetzt bloß, Deine CNC hat auch keine Kugelumlaufspindeln und keine Servomotoren, aber 0,01 genau ist die :-) "
Hey hey! Du hast meine alten Beiträge nicht gelesen, kannst es nicht wissen. Natürlich hat sie Kugelumlaufspindeln und ist je nachdem bis auf 0.01 genau. Je nachdem heißt: das entscheidet die Intelligenz des Bearbeitungsprozesses und des Bedieners. Die Maschine als solche garantiert keine 1/100.
ZITAT:
"Wie meinst Du, Maschinen Nullpunkt ist immer wo anders? Geht doch gar nicht bei einer CNC. Ist-Wert kann die Maschine vergessen, Maschinen Nullpunkt (Referenzpunkt) kann sich Hardwaretechnisch nicht verschieben."
Hey hey!
Du gehst aber ran. Hast du das, was du da sagst, jemals nachgeprüft? Oder machsts du nur auf Hörensagen?
Der Maschinen-Nullpunkt ist kein Archimedischer Punkt, sondern ein Meßwert von 3 Meßwerkzeugen. Und je nachdem wie da gemessen wird, entsteht ein Meßfehler.
BEi meiner kleinen CNC kann ich definitiv sagen, daß der Nullpunkt montags woanders gelegen hatte als als dienstags, sonntags und so weiter.
Der Grund ist, daß die Sensoren von der MACH3 falsch angetastet werden, die MACH3 mißt die Referenz auf dem Rückweg vom Sensor. Das ist meßtechnisch falsch, aber nicht zu ändern.
Bei der Gelegenheit habe ich einen Sensor ausbauen müssen, der baumelt jetzt lose an der Strippe. Und wenn die Maschine nunmehr Referenz fährt, nehme ich diesen (den x-Sensor) und führe ihn kurz am
Metall entlang, wenn der Schlitten ungefähr richtig steht.
Damit bestimme meinen Maschinen-Nullpunkt also selbst. Aber immer nur bis zum nächsten Neustart. Reicht aber, ist dasselbe wie zuvor.
Zitat:
"Du schreibst doch selbst, dass direkt an der Maschine Du schneller programmieren kannst, als mit der CAM. Wozu dann der Umweg über CAM überhaupt?"
Der Umweg über die CAm dient dazu, daß diese innerhalb von Sekunden die komplette Kontur der Zeichnung als G-Code abliefert. Das macht sie sehr gut.
Und aus diesem Rohmaterial, diesen Konturdaten, mache ich per Hand die Zustellungen.
Sie liefert mir die Kontur einmal links herum (G42), einmal rechts herum (G41), sowie innen Konturtaschen oder was auch immer.
Das dauert Sekunden.
Aus dem Material hab ich früher G91 Programme gemacht, bin aber jetzt von G91 völlig weg, es bleibt alles G90. Das heißt copy und paste. Ist unübersichtlich, geht aber extrem schnell.
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Es gibt ein grundlegendes Problem mit CAM-Programmen:
Immerwährende Datenpflege. CAM = ewige Baustelle, extrem arbeitsintensiv.
Das muß jeder für sich entscheiden, ob er sowas braucht.
Für meinen hausgebrauch habe ich festgestellt: allein die Pflege der Werkzeugtabelle ist so fehleranfällig, daß ich lieber gleich drauf verzichte. Schon weil man immer mal neue Werkzeuge ausprobiert, und CAm ist oben im Büro, Werkstatt ist unten, die Daten stimmen niemals überein.
Ich bin allerding auch HOBBY-ANWENDER und stehe nicht in der PRoduktion. Wie das da aussieht, wissen die Jungs selbst am besten.
Ich stimme dir zu:
Wenn man an der Maschine direkt in der Werkstatt programmiert, und hat das drauf, hat man gerade für Einzelteile oder schnelle Lösungen die beste Lösung
(und das beste Gefühl im Bauch).
Gruß Sharky
Der Beitrag wurde von sharky bearbeitet: 15.04.2009, 15:49 Uhr