Kommen wir mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Extrem beleidigende Inhalte habe ich hier nicht festgestellt, aber sei´s drum.
Thema H7 Passung:
Wie macht man mit beschränkten Mitteln eine H7 6mm Bohrung durch 40er Material? Jede Bohrung verläuft, das sollte schon mal klar sein, und zwar umso mehr, je schlechter das Verhältnis Durchmesser/Bohrungstiefe.
Für die Paßstifte, durch 40 mm Alu gebohrt, finde ich
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AUSREICHEND
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1.) zentrieren
2.) 5.5mm Vorbohrer auf 20 mm vortreiben (D=4) im G83
3.) 5.9 mm Bohrer durchbohren
4.) Reibahle HSS 6.00 (war da nicht ´ne Frage nach H7?), ja da kommt die H7 her!
Wo kommt die h6 her?
Durch Verwendung industriell gefertigter Paßstifte, 6mm h6, Stahl, gehärtet und geschliffen.
Somit wäre das Rätsel von H7/h6 in diesem Falle wohl ausreichend geklärt.
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OPTIMALE PRÄZISION
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Da darf man weder konventionell noch mit
CNC überhaupt verfahren, weil die Fehler beim Positionieren sich natürlich auf die Bohrung durchschlagen. Es müssen dann ALLE WERKZEUGWECHSEL auf der STelle durchgeführt werden. Nur in Z darf verfahren werden.
Wer verfährt, muß in seiner internen Rechnung die Positionierungsfehler der möglichen Ungenauigkeit eben draufschlagen.
1.) Zentrieren
2.) 5 mm Vorbohrer bzw. wenn zur Hand 5.2 oder 5.3 auf 20 mm in G83
3.) 5.5 mm Schruppfräser auf 20 mm. Sinn des Schruppfräsers ist, jeden Verlauf "auszubügeln". Das schafft der auch.
4.) 5.5 mm durchbohren (5.5, damit der Halt hat an der oberen Wandung)
5.) 5.9 mm erweitern.
6.) 6.00 mm H7
reiben. Gerieben wird entweder mit Öl oder mit Kühlmittel, auf keinen Fall trocken und mit langsamer
Drehzahl und Zustellung.
Nach meinen Erfahrungen mit HSS in Alu: bohrt man die Ahle mit 5.8 vor, wird die Bohrung größer (!!!) als wenn man mit 5.9 vorbohrt. Ob das allgemeingültig ist und für alle Materialien gilt, weiß ich natürlich nicht. Es scheint aber so, erweitern so dicht wie möglich am Endmaß scheint die bessere Lösung.
Dann sind wir ganz sicher im Bereich bei 1/100 oder unterhalb 1/100, nicht nur auf die Passung bezogen, sondern auch auf die Austrittspunkte der Bohrung auf beiden Seiten.
Im AUSREICHENDEn Fall würde ich sagen bei 1-3/100.
Was gewünscht wird, kann sich ja jeder selbst überlegen.
Im Fall meiner Paßstifte, die im AUSREICHENDEN Modus wie oben beschrieben angebracht wurden, hat sich in keinem Fall ein "Klemmer" ergeben. Das heißt, der Verlauf der Bohrungen liegt im Bereich der h6/H7 Passung. Wäre das nicht so, würden die Stifte ja gar nicht reingehen.
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Bemerkung zum Schlichten.
Hier wurde ja behauptet, wenn man das Werkzeug hätte, könnte man auch mit sehr dünnen Durchmessern sehr tief
fräsen. Da wir beim Schruppen kein Ergebnis kriegen, sondern nur eine geschlichtete Oberfläche als Ergebnis betrachtet werden darf, gehe ich vom Schlichten aus.
Tatsache, daß ein 16 mm Schlicht in Alu auf 40-60 mm Tiefe nicht vertikal schlichtet, sondern konisch.
Der Grund ist, daß sich die Werkzeugspitze vom Material wegdrängen läßt.
Das ist nicht nur bei einer Hobby-maschine so, sondern auch in einem
Hermle Bearbeitungszentrum für 300.000 Euro der Fall.
Wo nimmt der Fräser bei der Hermle das Spiel?
Natürlich aus den Lagern! Es gibt kein Lager, was enger als 1/100 läuft.
ERGEBNIS:
Im ersten SChlichtgang steht der Fräser, jeder Fräser, und je länger, je niedriger die Schnittgeschwindigkeit, je höher die Zustellung,
umso mehr
mit der Spitze vom Material weg Ergebnis dann ein KONUS bzw. eine SCHRÄGE.
Man muss, auch mit dem Hermle Bearbeitungszentrum, mit dem letzten Schlichtgang 2mal durchlaufen, ohne erneute Zustellung, und wird bei JEDER Maschine sehen, daß da noch Späne abfallen.
Ist der Fräser irre lang, wird der zweite Durchgang nicht reichen.
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Daher wiederhole ich nochmal:
Wenn man Einfluß hat auf das Design der Stücke, sollte man enge Innenradien vermeiden wie der Teufel das Weihwasser. Diese erhöhen den Arbeitsaufwand ganz enorm, verführen zu Rattermarken und sind schwer zu handeln.
Im mindesten falle führen enge Innenradien zu häufigem Werkzeugwechsel. Wer den Werkzeugwechsel manuell machen muß, hat dann keinen Fluß mehr in der Bearbeitung, Aufwand vervielfältigt sich ganz enorm.
Gruß Sharky
Der Beitrag wurde von sharky bearbeitet: 17.04.2009, 18:15 Uhr