Gestern gab es grünes Licht für das zwölfmonatige Projekt „Blockchain Reallabor im Rheinischen Revier“. Repräsentativ für das Projektkonsortium erhielt Prof. Wolfgang Prinz, stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT in Sankt Augustin und Professor des Lehr- und Forschungsgebiets Kooperationssysteme an der RWTH Aachen University, am 2. September 2019 den Zuwendungsbescheid von Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.
Das Projekt ist Teil der Reallabor-Strategie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Ziel ist die Förderung und Weiterentwicklung von digitalen Innovationen und den dazugehörigen Regulierungen in virtuellen und realen Testräumen, um unter praxisnahen und realen Bedingungen Erfahrungen mit innovativen Technologien zu sammeln. In zeitlich und räumlich begrenzten Experimentierräumen sollen hierbei neue Technologien und Geschäftsmodelle erprobt werden, die mit dem bestehenden Rechts- und Regulierungsrahmen nur bedingt vereinbar sind.
Vor diesem Hintergrund wurde das „Blockchain Reallabor im Rheinischen Revier“ zusammen mit dem Projekträger Jülich und dem BMWi erarbeitet. Funktionierende und praxisrelevante Anwendungsbeispiele sollen im Projekt als Nachweis für das Potenzial einer Blockchain-Technologie für Nordrhein-Westfalen ermittelt werden. Dafür werden die im Rheinischen Revier stark vertretenen Branchen sowie die zugehörigen Geschäftsmodelle betrachtet, zunächst mit Fokus auf den Bereichen Energie, Daseinsvorsorge, Logistik, Industrie 4.0 und Finanzwirtschaft. Teilnehmende Forschungspartner sind daher die drei Fraunhofer-Institute FIT, INT und IML, das Institut für Internet-Sicherheit – if(is), die Ruhr-Universität Bochum sowie die drei RWTH-Institute ACS, TIME und WZL.
Der Schwerpunkt des WZL liegt in der Realisierung eines Demonstrators zur Veranschaulichung der Potenziale einer Maschinen- beziehungsweise Produktionsökonomie. Die Produktionsökonomie soll darüber hinaus klären, wie der Wert von Produktionsdaten quantifiziert werden kann und, wie diese Daten zwischen Maschinen und Produktionsanlagen fair, sicher und effizient gehandelt werden können.
„Daten werden hierdurch zu wirtschaftlichen Gütern und sind nicht länger nur eine Information“, so Dr.-Ing. Daniel Trauth, Leiter des Bereichs Digitale Transformation von Fertigungsverfahren am WZL.
Die Produktionsökonomie setzt dabei nahtlos an die Vorarbeiten des Exzellenzclusters „Internet of Production“ an, das seinen Schwerpunkt in der Datenerfassung, Datenmodellierung und Datenverwertung betrachtet hat. Der Zwischenstand des geplanten Demonstrators wird im Rahmen des 30. Aachener Werkzeugmaschinen Kolloquium AWK (www.awk-aachen.com) am 14. und 15. Mai 2020 vorgestellt.