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Kühlschmierstoff

778 Bytes hinzugefügt, 14:54, 10. Aug. 2018
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Kühlschmierstoff (abgekürzt: KSS) – zum Teil auch Kühlschmiermittel (KSM) genannt – ist ein Prozesshilfsstoff, der bei der Zerspanung und Umformung von zumeist metallischen Werkstoffen in Werkzeugmaschinen eingesetzt wird. Der KSS hat die Aufgabe, die entstehende Wärme abzuführen (Kühlung) und die Reibung zwischen Werkzeug und Werkstück zu vermindern (indirekte Kühlung durch Schmierung). Des Weiteren dient er bei Zerspanprozessen in der Regel auch der Späneabfuhr, in dem zum Teil mit extra dafür vorgesehenen Spüldüsen die Zerspanstelle und der Bearbeitungsraum freigespült werden. Weitere Aufgaben des KSS sind der Korrosionsschutz und die Verbesserung der Oberflächenqualität und Maßhaltigkeit des Werkstücks, die Verringerung der Neigung zur Aufbauschneidenbildung am Werkzeug sowie beispielsweise beim Schleifen die Bindung von Schleifstaub (Nassabscheidung).
===Geschichte des Kühlschmierstoffs===
Bis in die 50er Jahre wurden Werkzeugmaschinen ohne Kühlschmierstoff, d. h. trocken, betrieben. Da mit der weiteren Erhöhung der Maschinenleistung Zerspanleistung die trockenen Prozesse an ihre Grenzen kamen, wurde der Kühlschmierstoff eingeführt, der fortan an den betreffenden Maschinen unter Zuhilfenahme von . Das KSS-System besteht aus Pumpen, Vorratsbehälter , Filtern und Pflegeeinrichtungen in einem und führt den Kühlschmierstoff im Kreislaufsystem geführt wurde. Zur Gewährleistung der oben genannten Anforderungen und Funktionen für die Bearbeitungsprozesse haben sich die KSS seit dieser Zeit von relativ einfachen Gemischen hin zu komplexen Stoffzubereitungen entwickelt, bei denen die geeignete Additivierung für den jeweiligen Anwendungsfall zur Kernkompetenz der Kühlschmierstoffhersteller gehört.===Richtlinien zu Kühlschmierstoffen===- DIN 51385: "Schmierstoffe - Bearbeitungsmedien für die Umformung und Zerspanung von Werkstoffen - Begriffe"- VDI Richtlinie 3397 - Blatt 1: Kühlschmierstoffe für spanende und umformende Fertigungsverfahren - Blatt 2: Pflege von Kühlschmierstoffen für spanende und umformende Fertigungsverfahren - Maßnahmen zur Qualitätserhaltung, Prozessverbesserung, Abfall- und Abwasserverminderung - Blatt 3: Entsorgung von Kühlschmierstoffen - Blatt 4: Mikrobiologie in wassergemischten Kühlschmierstoffen- DGUV-R 109-003 Umgang mit Kühlschmierstoffen- VKIS-VSI-IGM-BGHM-Stoffliste: Stoffe, die nicht oder nur mit Einschränkungen und entsprechender Deklaration in KSS verwendet werden sollten.
===Bestandteile===
Grundsätzlich unterscheidet man bei KSS zwischen nicht wassermischbaren KSS (reine Öle auf Mineralöl- oder Esterbasis), wassermischbaren bzw. im Einsatzzustand wassergemischten KSS, die in der Regel als Emulsionen (Öl in Wasser-Emulsionen mit einem Ölanteil zumeist im einstelligen Prozentbereich), seltener als Lösungen (Schmierwirkung beispielsweise durch polymere Alkohole anstatt Öl) eingesetzt werden. Nicht wassermischbare KSS zeichnen sich durch eine bessere Schmierwirkung, wassergemischte KSS durch eine bessere Kühlwirkung aus. Als Additive sind neben eigenschaftsverbessernden Zugaben für den jeweiligen Anwendungsfall Entschäumer, Biozide (Bakterizide und Fungizide), Stabilisatoren, Emulgatoren, Korrosionsschutzmittel sowie Antinebel- und Hochdruckzusätze gebräuchlich. Bei der Auswahl der KSS-Bestandteile müssen Vorschriften zur Einhaltung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sowie die EU-Chemikalienverordnung REACH beachtet werden.
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