Deutsche Hersteller von Schleiftechnik nehmen Schwung auf
Im ersten Quartal 2021 stieg der Auftragseingang der deutschen Schleiftechnik im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent. Dabei sanken die Bestellungen aus dem Inland um 8 Prozent. Die Auslandsorders notierten 20 Prozent über Vorjahr.
„Für die Schleiftechnik hat der März die Trendwende gebracht“, kommentiert Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main, das Ergebnis. Im Vergleich zur gesamten Werkzeugmaschinenindustrie seien es in besonderem Maße die Euro-Länder, die Schwung in das Auftragsgeschehen bringen. „Dies zeigt, dass Schleiftechnik als höchstanspruchsvolles Verfahren insbesondere in hoch entwickelten Produktionsstätten zum Einsatz kommt und auch dort die Produktion wieder läuft“, sagt Schäfer. Allerdings seien auch die niedrigen Ausgangswerte im ersten Quartal 2020 ursächlich für den hohen Zuwachs, denn ab März 2020 ging die Nachfrage Corona bedingt kräftig in die Knie. Der Vergleich zum ersten Quartal 2019 liefert daher ein realistischeres Bild. Hier liegt der Auftragseingang insgesamt aber immerhin auf Vorkrisenniveau und im Ausland sogar 13 Prozent darüber. Das Inland hinkt noch deutlich hinterher. „Bis wir insgesamt die Top-Niveaus der Jahre 2017/2018 in der Schleiftechnik erreichen, haben wir allerdings noch eine längere Strecke vor uns“, resümiert Schäfer.
Gleichwohl haben die Firmen auch zu kämpfen. Engpässe bei den Zulieferungen behindern die Produktion. In einer aktuellen Corona-Umfrage geben fast die Hälfte der befragten Werkzeugmaschinenhersteller an, dass sie gravierende Probleme mit der Lieferung von Elektronikkomponenten, speziell Steuerungen, haben. Bei 46 Prozent gibt es Schwierigkeiten beim Stahl und bei Metallerzeugnissen. „Es werden bereits Befürchtungen laut, dass Aufträge nicht fristgerecht abgearbeitet werden können, weil die Zulieferkette empfindlich gestört ist“, berichtet Schäfer.
Dennoch stimmt die Richtung der Konjunkturentwicklung mit Blick auf die Vorbereitungen der GrindingHub im Mai des kommenden Jahres. Sie wird als neue Fachmesse für Schleiftechnik und Werkzeugschleiftechnik vom 17. bis 20. Mai 2022 unter dem Motto GrindingHub – Brings solutions to the surface in Stuttgart ihre Tore öffnen. „Angestrebt ist eine Fachmesse mit internationaler Ausstrahlung. Die gute Resonanz der Hersteller auf das Messekonzept zeigt, dass die Firmen die Chance nutzen und den Rückenwind einer steigenden Nachfrage aus dem Ausland mitnehmen wollen“, sagt Wilfried Schäfer vom VDW.
Weitere Informationen zur GrindingHub finden Sie auf unserer Website.