Schleiftechnikbranche weiter kräftig im Aufwind
Die deutschen Schleiftechnikhersteller sind im ersten Halbjahr weiterhin auf Erfolgskurs und schaffen damit nach dem konjunkturellen Einbruch des Vorjahres die Trendwende. Grund dafür ist vor allem die gute Auftragslage für Schleif-, Hon-, Läpp- und Poliermaschinen im Inland verglichen mit 2020: Die Bestellungen sind insgesamt um 22 Prozent gestiegen. Aus dem Inland kamen 31 Prozent mehr Aufträge. Die Bestellungen aus dem Ausland wuchsen um ein Fünftel. Hier ist vor allem der starke Euro-Raum mit 89 Prozent Anstieg gegenüber dem Vorjahr für die positiven Zahlen verantwortlich.
„Im zweiten Quartal geht der Trend in der Schleiftechnik wieder eindeutig zu mehr Wachstum“, kommentiert Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) in Frankfurt am Main, die aktuellen Zahlen. Dabei seien die hervorragenden Vergleichswerte zweifellos nicht zuletzt der Corona bedingt schwachen Entwicklung im Vorjahr geschuldet. „Dennoch hat die Branche das Vor-Corona-Niveau 2019 im Auftragseingang schon fast wieder erreicht. Auch im Krisenjahr 2020 konnte Deutschland es im Welt-Ranking dem starken Einbruch zum Trotz auf Platz eins in Produktion und Export schaffen – noch vor China, Japan und der Schweiz“, so Schäfer.
Die Zahlen stimmen optimistisch in Hinblick auf die künftige Entwicklung der Branche. Die wichtigen Märkte USA und insbesondere Italien entwickelten sich positiv. Außerdem stiegen die Exporte nach Indien, Brasilien und Mexiko zwischen 75 und 318 Prozent. Der größte Absatzmarkt China hingegen schrumpfte in den ersten sechs Monaten im Export weiter um 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Schäfer fasst zusammen: „Wir sind noch nicht auf dem hohen Niveau, das vor 2020 herrschte und das wir natürlich wieder erreichen wollen. Aber wir sind eindeutig auf dem richtigen Weg.“
Derweil laufen die Vorbereitungen für die GrindingHub auf Hochtouren: Als neue Fachmesse für Schleiftechnik und Werkzeugschleiftechnik wird sie vom 17. bis 20. Mai 2022 unter dem Motto „Brings solutions to the surface“ in Stuttgart für die Branche der Schleiftechnik erstmals ihre Tore öffnen. Hierfür setzen die neuesten Zahlen aus der Konjunkturentwicklung weitere positive Impulse. „Die GrindingHub punktet nicht nur mit ihrer internationalen Ausrichtung und einem aus aller Welt bestens erreichbaren Messestandort mit viel Potenzial. Auch inhaltlich wollen wir Maßstäbe setzen: zum Beispiel mit unserer Sonderausstellung GrindingSolutionPark oder unseren innovativen Web-Sessions. Aber selbstverständlich steht und fällt die Messe mit starken Ausstellern und einer erfolgreichen Branche“, ergänzt Wilfried Schäfer vom VDW abschließend.
Autor: Tobias Beckmann, Online-Redakteur, VDW
Hintergrund
Vom 17. bis 20. Mai 2022 findet erstmals in Stuttgart die GrindingHub statt. Sie ist die neue Fachmesse und das neue Zentrum für die Schleiftechnik. Ausgerichtet wird sie, künftig in einem Zweijahres-Turnus, vom VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main, in Kooperation mit der Messe Stuttgart und in ideeller Trägerschaft des Industriesektors „Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik“ von Swissmem (Verband der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie). Die Schleiftechnik gehört in Deutschland zu den Top-4 Fertigungsverfahren innerhalb der Werkzeugmaschinenindustrie. 2020 hat die Branche Maschinen im Wert von 870 Mio. Euro produziert. Fast 80 Prozent gingen in den Export, davon etwa die Hälfte nach Europa. Die größten Absatzmärkte sind China, die USA und Frankreich. Unter den Top-Produzenten führen Deutschland, Japan und die Schweiz die Weltrangliste an. Weltweit produzierte die Schleiftechnik 2019 Maschinen im Wert von 4,9 Mrd. Euro.
Texte und Bilder finden Sie im Pressebereich der GrindingHub-Website.
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