Schleiftechnik auf gutem Weg
Bereits im vergangenen Jahr verzeichnete die internationale Werkzeugmaschinenindustrie nach dem Pandemie-bedingten Einbruch ein Wachstum von etwa 18 Prozent. Nach Schätzungen des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main, entspricht dies einer Weltproduktion von 69 Mrd. Euro. Im laufenden Jahr könnte sie sogar schon nahe an das bisherige Rekordniveau von 78 Mrd. Euro aus dem Jahr 2018 heranreichen. Oxford Economics, Prognosepartner des VDW, rechnete bis dato mit 11 Prozent Wachstum am Weltmarkt für Werkzeugmaschinen. Allerdings sind die Unsicherheiten und Wachstumsrisiken aufgrund des Ukrainekrieges deutlich gestiegen. Der Anteil von Schleif-, Hon- und Läppmaschinen an der globalen Produktion von Werkzeugmaschinen liegt bei rund 7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr kann die deutsche Schleiftechnik für 2021 mit einem Zuwachs im Auftragseingang von 46 Prozent eine sehr positive Entwicklung vermelden. „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Messe sind so gut wie lange nicht mehr“, bestätigt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW.
Einen Wermutstropfen stellen indes die Produktion und der Export in Deutschland dar. So fertigten deutsche Unternehmen im vergangenen Jahr Schleiftechnik im Wert von insgesamt 805 Mio. Euro. Nach vorläufigen Zahlen entsprach das einem Rückgang von 5 Prozent gegenüber 2020. Grund dafür sind primär die Engpässe in den Lieferketten. Aufgrund der guten Auftragslage sollte die Produktion trotz angespannter Lieferketten in diesem Jahr aber deutlich zulegen können. Über vier Fünftel der Produktion gingen in den Export, der mit einem Rückgang von 8 Prozent noch stärker gesunken ist. Entsprechend waren die meisten der Top-15-Absatzmärkte im Minus. Aus dem Tal heraus gearbeitet haben sich jedoch bereits etliche Europäer, darunter auch die für die GrindingHub wichtigen Märkte Österreich und Italien. Frankreich, der aus deutscher Sicht viertwichtigste Markt, und die Schweiz müssen noch aufholen. Die deutschen Einfuhren von Werkzeugmaschinen, inklusive Teile und Zubehör, haben 2021 um 14 Prozent zugelegt. Für die Schleiftechnik notiert der Import 13 Prozent höher als im Vorjahr bei 245 Mio. Euro. Wichtigste Lieferanten waren mit Abstand die Schweiz, Tschechien und China mit einem Anteil an der Gesamteinfuhr von 37 Prozent, 18 Prozent und 10 Prozent.
Schäfer ist sich sicher: „Die GrindingHub wird nach der Durststrecke 2020 dazu beitragen, wieder Schwung in das internationale Geschäft zu bringen und den Austausch zwischen alten und neuen Partnern zu stärken.“ Vom 17. bis 20. Mai 2022 öffnet die Messe unter dem Motto „Brings solutions to the surface“ in Stuttgart erstmals ihre Tore. Über 320 Unternehmen sind bislang mit rund 17.000 m² für das internationale Drehkreuz der Schleiftechnik angemeldet. Weitere Informationen stehen ab sofort im digitalen Ausstellerverzeichnis sowie den Hallenplänen online auf der Homepage der GrindingHub zur Verfügung.
Nähere Informationen zu den Konjunkturbericht finden Sie hier.