BMBF-Förderbekanntmachung
Mit der neuen Fördermaßnahme „Open Photonik“ zielt das Bundesministerium für Bildung und Forschung darauf ab, neue Wege der Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und aktiver Bürgerbeteiligung zu ermöglichen und somit zusätzliche Innovationspfade und -potenziale zu erschließen.
Bei dem Open Source-Gedanke geht es um die Öffnung von Prozessen für außenstehende Zielgruppen. Beispielsweise können Unternehmen ihre Kunden in den Innovationsprozess mit einbeziehen und aktiv an der Weiterentwicklung und Verbesserung von Prozessen oder Projekten beteiligen. Eine aktuelle Studie vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO belegt einen Anteil von ca. 80 Prozent bei Großunternehmen, die erfolgreich Open Innovation-Prozesse einsetzen und somit ihre Innovationsfähigkeit nachhaltig stärken und verbessern.
Das BMBF unterstützt mit der Make Light-Initiative bereits seit den letzten zwei Jahren Open Innovation-Prozesse in der Photonik. Die Aufmerksamkeit von technikaffinen, innovativen Do-it-yourself-Bastlern wird verstärkt auf Photonik als Technologie und ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten gerichtet. Mit der neuen Förderbekanntmachung geht das BMBF einen Schritt weiter und verbindet Wissenschaft, Wirtschaft und Citizen Science durch eine aktive Beteiligung der Bürger für offene Innovationsprozesse miteinander.
Förderkriterien
Wichtige Förderkriterien sind Exzellenz, Innovationsgrad und die Bedeutung des Beitrags zur Lösung aktueller gesellschaftlich relevanter Fragestellungen. Gefördert werden vorwettbewerbliche Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die gekennzeichnet sind durch ein hohes wissenschaftlich-technisches Risiko. Förderungswürdig sind Vorhaben von Unternehmen und Instituten mit Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionskompetenz auf dem Gebiet der Photonik. Diese können als Einzelvorhaben oder als Verbundprojekte durchgeführt werden. Die Förderdauer beträgt bis zu drei Jahre.
Mögliche Zielrichtungen:
- Open Innovation Ansätze, bei denen die Nutzung photonischer Komponenten oder Systeme z. B. durch geeignete offene Schnittstellen oder entsprechende Tool-Kits deutlich verbessert wird. Erwartet werden hier z. B. Ansätze, die eine Interaktion zwischen Industrie und Kreativwirtschaft fördern und insbesondere auch Innovationen Dritter (Inside-Out-Prozesse) ermöglichen.
- Open Source Ansätze, die zu einer breiteren Nutzung photonischer Komponenten und Systeme führen (Open Hardware). Hierzu zählen Geräte oder Systeme, die nach lizenzkostenfreien bzw. frei verfügbaren Bauplänen hergestellt bzw. mit handelsüblichen Komponenten realisiert werden können und dabei eine Alternative zu heute verfügbaren kommerziellen Produkten darstellen können.
- Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, die unter Einsatz leicht zu beschaffender und preiswerter photonischer Komponenten und Systeme zu einer stärkeren Bürgerbeteiligung an wissenschaftlichen Projekten führen (Open Science). Hierzu zählen insbesondere photonische DIY-Messsysteme, die eigene wissenschaftliche Untersuchungen sowie die Einbindung in wissenschaftliche Projekte und z. B. Sensornetzwerke ermöglichen (Bürgerwissenschaft / Citizen Science).
Einreichungsfrist für Projektvorschläge ist der 18.05.2015 bei dem vom BMBF beauftragten Projektträger, der VDI Technologiezentrum GmbH.
Weitere Informationen:
www.photonikforschung.de/open-photonik
Bildquelle:VDI-Technologiezentrum GmbH