Photonik dank Forschungsförderung auf Erfolgskurs
Abschlussbericht zur Evaluation des Förderprogramms „Optische Technologien“ zieht positive Bilanz
Die deutsche Photonikindustrie zählt zu den wichtigsten Schlüssel- und Zukunftstechnologien. Bis zum Jahr 2020 soll das Produktionsvolumen laut „Branchenreport Photonik“ auf rund 44 Milliarden Euro ansteigen. Besonders wichtig für Wachstum und Innovationskraft sind die Investitionen in Forschung und Entwicklung. Hier sichert die Photonik mit einer überdurchschnittlichen F&E-Quote (> 9 %) die globale Wettbewerbsfähigkeit zentraler deutscher Industriesektoren, beispielsweise der Automobilindustrie, des Maschinenbaus und der Elektroindustrie.
Aktuell fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Photonik im Rahmen des Programms „Photonik Forschung Deutschland“ als Teil der Hightech-Strategie des Bundes. Nun legt das BMBF einen Bericht vor, in dem das vorherige Förderprogramm „Optische Technologien“ mit der Laufzeit von 2002 bis 2011 von einer unabhängigen Unternehmensberatung evaluiert wurde.
Rund 800 Mio. € Förderung für die Photonik
Bei der Evaluation wurden einerseits die Durchführung des Förderprogrammes und andererseits die direkten und indirekten Effekte der geförderten Maßnahmen durch die Programmteilnehmer bewertet. Von 2002 bis 2011 wurden im Rahmen des Programms 1.453 Teilvorhaben von 646 Zuwendungsempfängern (492 Unternehmen, 154 Einrichtungen und sonstige Empfänger) mit insgesamt 795,5 Millionen Euro gefördert. Die Evaluation kommt zu dem Ergebnis, dass das Programm für die deutsche Photonik-Branche im Vergleich zu anderen Förderinstrumenten von Bund, Ländern und EU sehr positiv abschnitt - vor allem wegen seiner geringen Komplexität bei Antragsstellung und Durchführung. Zudem war das Programm für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft auf dem Gebiet der optischen Technologien von hoher Bedeutung, gerade für den Mittelstand und junge Unternehmen. Weiterhin sagt der Bericht aus, dass das Programm aus Sicht der Begünstigten einen maßgeblichen Beitrag zum Erreichen ihrer Ziele geleistet hat. Eine eigene Beurteilung der Befragungsteilnehmer hinsichtlich der Auswirkungen des vom BMBF geförderten Projektes auf ihre Wettbewerbsfähigkeit zeigt: Mehr als drei Viertel der Befragten geben eine gute bis sehr gute Einschätzung ab.
Weitere Vorteile von Förderprojekten sehen die ProgrammteilnehmerInnen im Wissenszuwachs bei MitarbeiterInnen, der Bildung langfristiger Kooperationen, dem Aufbau von Netzwerken, der Initiierung weiterer Projekte, dem Wissenstransfer sowie der verbesserten Forschungs- oder Technologieposition. Dabei stimuliert die Förderung nicht nur weitere eigene F&E-Aufwendungen, sondern auch Aufwendungen für das „go to market“.
Handlungsempfehlung: KMUs noch stärker fördern
Der Evaluationsbericht betont die Bedeutung der Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der Photonikbranche, die stark mittelständisch geprägt ist. In Zukunft sollten diese noch stärker gefördert werden. Eine zweite Empfehlung zielt auf die Verkürzung der Bewilligungszeiten hin, die dann auch einen direkten Einfluss auf die Innovationsgeschwindigkeit haben.
Zuletzt stellt die Evaluation die Notwendigkeit der Maßnahmen zur Fachkräftesuche und Nachwuchsförderung bzw. Nachwuchsgewinnung als besonders wichtig heraus. Mit dem Photonik-Campus Deutschland ist seit 2012 eine entsprechende Maßnahme realisiert, die besonders den wissenschaftlichen Nachwuchs anspricht und von der Photonikbranche aktiv genutzt und in Zukunft noch weiter ausgebaut werden wird.
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