BMBF fördert "Digitale Optik"
Nach der optischen Datenübertragung erschließt sich die Digitalisierung vielen weiteren Anwendungsbereichen der Optik. So sind technische Systeme mit einer echtzeitfähigen, optischen Sensorik möglich, die weit komplexere Interaktionen mit der Umgebung erlauben als bisher - wesentliche Grundlage z.B. von autonomen Industrierobotern oder Fahrzeugen. Bei der Verwendung optischer Werkzeuge - wie etwa dem Laser - ermöglicht eine echtzeitfähige Sensorik zu jedem Zeitpunkt eine genaue Analyse des Bearbeitungsprozesses und der wichtigsten physikalischen Prozessparameter. Abweichungen werden erkannt und korrigiert, noch bevor sie kritische Werte erreichen. Auf diese Weise kann die Effizienz und Präzision der Interaktion zwischen Licht und Materie in einem Maße verbessert werden, das völlig neue Anwendungen von der Produktion bis zur Medizintechnik erlaubt.
Mit der Fördermaßnahme "Digitale Optik" verfolgt das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Ziel, die Erforschung neuer Technologien zu unterstützen, die optische und elektronische Funktionseben miteinander verzahnen, wodurch optische Funktionalitäten genutzt werden können, die durch bloße modulare Kombination von optischen Standardkomponenten nicht erreichbar wären. Die entscheidende Innovation und der Mehrwert der digitalen Optik gegenüber klassischen, modular aufgebauten Systemen wird dann realisiert, wenn integrierte Systeme auf Grundlage eines ganzheitlichen Designs entwickelt werden, das alle funktionsrelevanten Aspekte nicht nur des technischen Systems selbst, sondern auch des Objektes umfasst, zu dem es in Wechselwirkung steht.
Gefördert werden holistisch ausgelegte, optische Systeme, die für ihre Funktion einer engen Verbindung zwischen optischer Informationserfassung bzw. -darstellung und elektronischer Informationsverarbeitung bedürfen. Dies trifft insbesondere auf dynamische, echtzeitfähige Systeme zu. Es schließt jedoch auch sehr einfache Systeme ein, bei denen ein komplexes Problem mittels einer durchdachten Architektur und eleganter Algorithmen auf einen minimalen Hardware-Aufwand reduziert werden kann, wo vorher vergleichsweise leistungsstarke Komponenten erforderlich waren. Charakteristisch für alle Vorhaben soll sein, dass auf einem holistischen Systemdesign aufgesetzt wird und der Schwerpunkt der Arbeiten auf dem optischen bzw. integrierten elektro-optischen Subsystem liegt.
Projektskizzen können beim Projektträger VDI Technologiezentrum bis zum 31.10.2015 eingereicht werden.
Detaillierte Informationen zum Gegenstand der Förderung, Kriterien und Antragsvoraussetzungen finden Sie unter: www.bmbf.de/foerderungen/29133.php
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