BMBF fördert Photonische Systemlösungen für Medizin und Biotechnologie
Demografischer Wandel, zunehmende Globalisierung, wachsende Umweltbelastung - die zukünftige Gesundheitsversorgung und Wahrung der Lebensqualität der Menschen erfordert frühzeitige Investitionen in die Erforschung und Entwicklung von neuen Strukturen, Produkten und Systemlösungen. In den Lebenswissenschaften eröffnen dafür insbesondere photonische Verfahren neue Möglichkeiten und erschließen neue Anwendungsfelder.
Das Besondere: Photonische Verfahren arbeiten berührungslos, flexibel und sehr präzise und ermöglichen u.a. die schnelle Aufnahme von Messdaten an lebenden Organismen und die minimalinvasive Behandlung von Gewebe. Deshalb stellt die Photonik schon heute vielfach die Grundlage für medizinische Diagnose- und Therapieverfahren sowie für Messmethoden in der Biotechnologie dar, beispielsweise in der hochauflösenden Mikroskopie, Endoskopie, Laserchirurgie oder beim medizinischen 3D-Druck.
Zahlreiche medizinische, biotechnologische und umweltanalytische Fragestellungen sind jedoch so komplex, dass sie nicht allein auf der Basis einer einzelnen optischen Technologie zu beantworten sind. Hier sind vielmehr ganze Systemlösungen gefragt. Therapeutische und diagnostische Verfahren müssen beispielsweise kombiniert werden, ebenso müssen photonische Verfahren mit Lösungen aus anderen Technologiebereichen wie z.B. der Nanotechnologie oder der Signalverarbeitung kombiniert werden, um neue Funktionalitäten zu gewinnen. Datenmengen mit dem Informationsgehalt ganzer Bibliotheken müssen in Sekundenbruchteilen ausgewertet, aufbereitet und in komprimierten Formaten zur Verfügung gestellt werden.
Um die anwendungsorientierte Erforschung von solchen umfassenden Lösungsansätzen zu unterstützen und voran zu treiben, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung Mitte Dezember die Richtlinien für die Förderung von Verbundprojekten zum Thema „Photonische Systemlösungen für Medizin und Biotechnologie“ bekannt gegeben. Durch die geplante Forschungsförderung soll besonders der Transfer von der Forschung in die Anwendung beschleunigt werden. In den Forschungs- und Entwicklungsvorhaben dieser Initiative arbeiten Unternehmen, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen eng zusammen. Kennzeichen der Projekte sind ein hohes Risiko und eine besondere Komplexität der Forschungsaufgabe.
Projektskizzen können ab sofort bis zum 31. März 2016 eingereicht werden.
Weitere Informationen unter:
www.photonikforschung.de
Bildquelle : Paulista/Fotolia