Ein Jahr im Zeichen des Lichts


Das Jahr 2015 wurde von der UN-Generalversammlung als „Internationales Jahr des Lichts und der lichtbasierten Technologien“ ausgerufen. Die feierliche Eröffnungsfeier am 27. Februar in München markierte den offiziellen Startpunkt der Initiative in Deutschland.
Was wäre die Welt ohne Licht? Um es kurz zu machen: nichts.
Licht und lichtbasierte Technologien sind unverzichtbar für unser Leben und die Basis vieler bedeutender Wissenschafts- und Wirtschaftszweige: sei es für Laser, Solarzellen, Leuchtdioden, Bildverarbeitungssysteme oder Glasfasernetzwerke. Grund genug, dass die UNESCO das Jahr 2015 zum „Internationalen Jahr des Lichts“ ausgerufen hat.
In Deutschland koordiniert die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) gemeinsam mit der Deutschen UNESCO-Kommission die Aktivitäten im Rahmen des "Lichtjahres". Rund 300 Gäste aus Wirtschaft, Forschung und Kultur folgten der Einladung der DPG ins Deutsche Museum nach München, um die globale Initiative offiziell in Deutschland zu eröffnen und die herausragende Bedeutung von Licht als unsere Lebensgrundlage und als Impulsgeber für Wissenschaft und Technik zu würdigen.
Der Astrophysiker und Fernsehmoderator Harald Lesch führte bekannt locker und souverän durch die Eröffnungsfeier. Grußworte hielten der Nanoforscher und Generaldirektor des Deutschen Museums, Wolfgang M. Heckl, der UNESCO-Vertreter Maciej Nalecz sowie Andreas Tünnermann, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF) im Namen aller Mitveranstalter. Der frisch gekürte Chemie-Nobelpreisträger Stefan Hell vom Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie, Göttingen, beleuchtete die wissenschaftliche Seite des Lichts: in seinem Vortrag erläuterte er die von ihm erfundene STED-Mikroskopie, die erstmals die Auflösungsgrenze von Lichtmikroskopen grundlegend unterschreiten konnte. Astrophysiker Martin Roth von innoFSPEC Potsdam unternahm mit den Gästen eine gedankliche Reise von Molekülen bis zu fernen Galaxien und zurück. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, Stefan Müller, hob die gelungene Kooperation von Wissenschaft, Wirtschaft und den Fördermaßnahmen der Politik in den vergangenen Jahren hervor. Olaf Berlien, Vorstandsvorsitzender der Osram Licht AG, gab unter dem Titel „Licht ist mehr als Beleuchtung“ einen Blick in die Zukunft der Lichtindustrie. „Wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten“, gab schließlich Kirchenrat Stephan Schleissing vom Institut Technik-Theologie-Naturwissenschaften von der Münchener Ludwig-Maximilian-Universität in seinem Vortrag über Licht und Erleuchtung im Christentum zu bedenken.
Wiedereröffnung des Planetariums
Im Anschluss zu der offiziellen Auftaktveranstaltung nahm das Deutsche Museum nach nun zwei Jahren sein Zeiss-Planetarium feierlich wieder in Betrieb. Die neu gebaute Kuppel mit 15-Meter-Durchmesser für 160 Besucher wurde von Carl Zeiss mit einem modernen Hochleistungsprojektionssystem ausgestattet, das einen besonders natürlichen Sternenhimmel mit hoher Auflösung und Brillanz projiziert. Bereits im Jahr 1923 stand im Deutschen Museum das erste Projektionsplanetarium der Welt. Seitdem hatte das Planetarium mehr als 8,5 Millionen Besucher – zuletzt waren es rund 80.000 pro Jahr.