Raketentriebwerk aus dem 3D-Drucker
Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) kürzlich verkündete, erreichte die Europäische Weltraumorganisation ESA einen wichtigen Meilenstein bei der Herstellung von Raketen.
Das Triebwerk BERTA (Biergoler Raumtransportantrieb) wurde Ende des Jahres 2018 bei der ArianeGroup in Ottobrunn vollständig im 3D-Druckverfahren gefertigt. Am Prüfstand P8 in Lampoldshausen absolvierte das Triebwerk bereits erfolgreich seinen ersten Testlauf.
BERTA ist für den Betrieb mit lagerfähigen Treibstoffen ausgelegt, d.h. diese können bei Raumtemperatur gelagert werden. Diese Triebwerke eignen sich für längere Missionen, da sie mehrfach gezündet werden können. BERTA könnte somit für Missionen über den Erdorbit hinaus eingesetzt werden.
Der 3D-Druck bietet einige Vorteile für den Bau von Triebwerken. Unter anderem verringern sich die Produktionszeiten, denn vollständige Triebwerke können innerhalb von Wochen geliefert werden. Derzeit beträgt die übliche Lieferzeit bis zu eineinhalb Jahre. Zudem können komplexere Strukturen hergestellt werden. BERTA enthält beispielsweise ein optimiertes Design für die Kühlkanäle. Dieses stellt ein verbessertes Kühlverhalten der Brennkammer sicher, welches wiederum eine kompaktere und materialsparende Bauweise der Brennkammern ermöglicht.
Die Testkampagne mit BERTA wird noch ein paar Wochen andauern und die Ergebnisse werden auch in weitere Entwicklungsvorhaben der ESA einfließen.
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(Bildquelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR))