Mit Achtsamkeit dem Stress im Job entkommen?
„Keine Zeit, keine Zeit...“ – viele Menschen powern sich bei der Arbeit regelrecht aus. Sie hetzen von Meeting zu Meeting, Chatten, schreiben E-Mails und werden den typischen „Ich-muss-das-heute-noch-unbedingt-fertig-machen-Gedanken“ nicht los. Nach getaner Arbeit können sie nicht einfach nach Hause kommen, den Stress hinter sich lassen und abschalten. Schnell verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit. Nach dem Feierabend beim Abendessen oder am Morgen unter der Dusche kreisen die Gedanken: „Wann ist das Meeting morgen?“, „Ich muss diesen Punkt noch in die Präsentation einfügen“ oder „Herrn Müller werde ich direkt eine E-Mail schreiben“. Da ist es wenig überraschend, dass man zerstreut, angespannt, ausgebrannt oder lustlos durch den Arbeitstag stolpert.
Laut Gesundheitsforscherin Maren M. Michaelsen kann Achtsamkeitstraining das Stresserleben und das allgemeine subjektive Wohlbefinden verbessern. Die Tendenz zu Depressionen können ebenfalls gesenkt werden.
Achtsamkeit mehr als ein Buzzword!
Achtsamkeit findet zunehmend Beachtung in der Arbeitswelt. In größeren Unternehmen gehören Yoga-, Meditation-, Qigong- oder Tai-Chi-Kurse inzwischen zum festen Bestandteil der betrieblichen Gesundheitsförderung. Aber was genau ist Achtsamkeit überhaupt? Im Prinzip ist es die bewusste Wahrnehmung und das Erleben des aktuellen Momentes – ohne zu kategorisieren, einzuordnen oder zu bewerten. Man kann dies ganz einfach in seinen Alltag einbauen. Probieren Sie doch beispielsweise dies aus: Wenn Sie gerade etwas Leerlauf haben, lassen Sie doch einmal aktiv alles andere los. Machen Sie es sich bequem auf Ihrem Stuhl, konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung, schauen Sie sich bewusst um und nehmen wahr. Ihr Stuhl, der Schreibtisch, die Lampe, der Fußboden, das Fenster oder die Pflanzen im Büro – achten Sie auf die kleinsten Details, lassen Sie sich Zeit damit und schenken Sie diesem Moment Ihre volle Aufmerksamkeit. Was passiert um Sie herum? Beim Gang durchs Büro können Sie sich auch einfach ganz bewusst auf das Gehen und das Abrollen der Füße konzentrieren.
Wer es lieber sportlich mag, sollte sich im Yoga, Qigong oder Tai-Chi versuchen. Im Prinzip eignet sich jedoch jede Sportart. Wichtig dabei ist, dass Sie beispielsweise beim Joggen die Aufmerksamkeit ganz bewusst auf Ihre Bewegungen legen, Ihre Atmung und die Umgebung wahrnehmen – ohne Musik, Podcast oder Hörspiel im Ohr.
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