"Wir sind vielleicht nicht die Musketiere. Aber wir stehen genauso zusammen."
Interview mit Christian Kimmich, Marketingleiter von ARNO Werkzeuge, einem der angesagtesten Entwickler von Werkzeugsystemen und zuverlässigen Partner der Zerspanungsbranche weltweit.
IndustryArena: Herr Kimmich, ARNO entwickelt Werkzeugsysteme bereits seit 4 Generationen. Das Jahr 2023 war laut Ihren eigenen Angaben dabei das umsatzstärkste Jahr in Ihrer Firmengeschichte. Und das trotz allgemein schwieriger globaler Wirtschaftslage. Wie erklären Sie Ihren Erfolg und was macht ARNO anders?
Christian Kimmich: Die Umsatzsteigerung um etwa vier Prozent gegenüber dem Vorjahr resultiert vor allem aus dem Wachstum in Deutschland. Hier sind wir mit rund 30 Anwendungsberatern unterwegs und stets nah beim Kunden. Simon Storf, einer unserer Geschäftsführer, sieht die Kundennähe durch kompetente Vor-Ort-Beratung als ausschlaggebend an: „Dieser erfreuliche Rekord bestätigt frühere Weichenstellungen und unsere Ausrichtung, mit viel Beratungskompetenz nah bei Kunden und Anwendern zu sein.“ Bei den Produkten sind die selbst hergestellten und stets lieferbaren Werkzeuge für beratungsintensive Prozesse überdurchschnittlich gestiegen.
Mit CELLARNO betreiben Sie auch einen eigenen, sehr erfolgreichen Online-Shop. Was ist bei diesem das Erfolgsrezept und wie gewährleisten Sie eine hohe Kundenzufriedenheit?
Das Erfolgsrezept unseres Online-Shops ist, dass wir den Kunden in den Mittelpunkt stellen und versuchen die Anforderungen und die Bedürfnisse der Kunden zu verstehen und daraufhin digitale Funktionen zu entwickeln. Die Anforderungen und Bedürfnisse fragen wir regelmäßig bei unseren Kunden ab und führen mit Ihnen sogenannte Usability-Tests durch. Das Ziel ist es nicht, den Umsatz jährlich, um X-Prozent zu steigern, sondern den Kunden schnell zu seinem Produkt zu führen, welches er benötigt.
Ihren Firmenslogan „WE LIVE QUALITY TOOLING“ übersetzen Sie auf Ihrer Homepage auch mit „wir überlassen nichts dem Zufall.“ Können Sie kurz beschreiben, was genau damit gemeint ist?
Wir schauen aktiv, was im Markt gebraucht wird und wie gute Produkte noch besser werden können. Gleichzeitig hören wir unseren Kunden ganz genau zu und verstehen ihre Herausforderungen. So können wir auch Sonderlösungen entwickeln. Möglich ist das, weil wir Entwicklung und Produktion bei ARNO unter einem Dach haben und durch die enge Zusammenarbeit schnell erkennen, was möglich ist.
Die beste Lösung für unsere Kunden finden wir also nicht durch Zufall, sondern durch detaillierte Analysen der Ausgangssituation durch unsere erfahrenen Anwendungstechniker vor Ort, Testläufen und Optimierungen sowie durch die Entwicklung von speziell angepassten Sonderlösungen.
Ihre Unternehmensgeschichte umfasst inzwischen stolze 80 Jahre, in denen Sie sicherlich viele Herausforderungen meistern mussten. Welchen Herausforderungen müssen Sie sich aktuell besonders stellen?
Heutige Herausforderungen sind zum einen der allseits bekannte Fachkräftemangel, aber auch die steigende Bedeutung der Markenführung. Wir wollen unsere Arbeitgebermarke nach außen attraktiver gestalten und den Bekanntheitsgrad bei zukünftigen Mitarbeitenden steigern. Aber auch bei potenziellen Kunden müssen wir uns als ARNO Werkzeuge in Deutschland und vor allem auch im Ausland an der ein oder anderen Stelle noch erklären.
Und gibt es Ereignisse, die Sie als Meilensteine in der Unternehmensgeschichte bezeichnen würden?
1967 haben wir mit dem Vertrieb von Wendeschneidplatten aus Hartmetall für die Zerspanung beim Drehen und Fräsen begonnen, was auch heute noch einer unserer Kernbereiche ist. Auch der Einstieg in die Schleiftechnik im Jahr 1989 stellt einen wichtigen Punkt in unserer Unternehmensgeschichte dar. Das dafür aufgebaute Know-how nutzen wir seitdem im Dreh- und Langdrehbereich und schleifen jährlich über 2,5 Millionen Wendeschneidplatten. Ein weiterer Meilenstein ist die Gründung von mehreren Niederlassungen in den 2000er Jahren, durch die wir auch im Ausland wachsen konnten. Zuletzt ist die Zusammenführung der beiden Firmen Emil Arnold und Karl-Heinz Arnold im Jahr 2021 und der Eintritt der 4. Generation in die Geschäftsführung zu nennen.
Bei 'Kununu', der bekannten Online-Plattform für Arbeitnehmerbewertungen wird Ihr Unternehmen von Mitarbeitern in Ihrer Branche überdurchschnittlich gut bewertet.
Was tun Sie konkret und weshalb, um zu gewährleisten, dass Mitarbeiter sich bei ARNO wohlfühlen?
Hier gibt es nicht die eine konkrete Maßnahme. Bei ARNO sind am wichtigsten die Mitarbeiter. Sie sind der Schlüssel zum Erfolg. Wir sind vielleicht nicht die Musketiere. Aber wir stehen genauso zusammen. Wir nutzen Synergien und Kompetenzen, wir bringen unterschiedliche Experten zusammen und tüfteln an außergewöhnlichen Lösungen. In flachen Hierarchien, immer auf Augenhöhe, es zählt die Sache, die Idee sowie deren Machbarkeit und Umsetzung. Respekt, Augenhöhe und Wertschätzung wird bei ARNO von der obersten bis zur untersten Ebene vorgelebt. Das liegt in unserer DNA.
Haben Sie Pläne, weiter zu expandieren und weitere Länder zu erschließen, bspw. durch zusätzliche Niederlassungen oder Kooperationen mit Vertriebspartnern im Ausland?
Momentan ist keine Expansion geplant. Wir möchten aktuell die bestehenden Kooperationen weiter ausbauen und dadurch weiter in die Märkte vordringen.
Können Sie ein oder zwei herausragende Ziele nennen, die ARNO Werkzeuge antreiben und die Sie kurz- oder langfristig erreichen möchten?
Das herausragende Ziel ist, die Customer Experience zu verbessern. Wir wollen für unsere Kunden erster Ansprechpartner für anspruchsvolle Zerspanungslösungen sein. Das treibt uns an. Zusätzlich möchten wir dem Kunden zukünftig maßgeschneiderte digitale Lösungen und Services anbieten. Daran arbeiten wir mit Hochdruck.
Herr Kimmich, vielen Dank für Ihre Zeit und das interessante Gespräch.
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