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Energieeffiziente Fabriken sind kein Hexenwerk - enorme Einsparungen möglich

April 2018
13
Autor: gkneifel
Firma: Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik - WGP
Energieeffiziente Fabriken sind kein Hexenwerk - enorme Einsparungen möglich

Die Förderung der ersten rundum energieeffizienten Fabrik Deutschlands ist ausgelaufen und die Projektleiter haben ihre Forschungsergebnisse vorgelegt. Die vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte ETA-Fabrik in Darmstadt hat gezeigt: Bis zu 40 Prozent der Energiekosten können eingespart werden - wenn Maschinen, Maschinenumgebung und Gebäudehülle intelligent miteinander vernetzt werden. Dann nämlich können die Energie- und Materialflüsse innerhalb der Fabrik optimal genutzt werden. Die Abwärme der Maschinen etwa geht nicht verloren, sondern wird an anderer Stelle in der Fabrik energetisch genutzt.

Es geht viel mehr in Sachen Energieeffizienz und damit Klimaschutz, als bislang umgesetzt wird. Und das war auch der Grund, weshalb sich Dr. Frank Heidrich und Dr. Hans-Christoph Wirth vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie so manche Kritik anhören mussten. Dr. Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende der Entega AG, Darmstadt, zum Beispiel meinte mit Blick auf die Erfolgsmeldungen der beiden anwesenden Politiker: "Man kann in der To-Do-Liste natürlich einen Haken hinter ein Gesetz setzen, wenn dieses auf den Weg gebracht wurde. Das heißt aber noch lange nicht, dass die Vorgaben auch in der Praxis ankommen." Als Beispiel verwies Wolff auf die intelligenten Steckdosen. "Im Frühjahr 2017 sollten sie kommen. Wir Unternehmer haben uns darauf eingestellt und alles vorbereitet. Nun sind sie immer noch nicht da und man hört sogar, es könnte 2019 werden, bis sie kommen." Die Regierung müsse noch viel aktiver werden. Andere Industriepartner der ETA-Fabrik und Wissenschaftler schlossen sich dieser Kritik an und forderten die neue Regierung auf, zügig deutlichere Zeichen zu setzen.

Auch nach Ende der BMWi-Förderung geht es weiter mit der ETA-Fabrik. Es ist ein Spin-Off aus ihr heraus entstanden, das interessierte Unternehmen dabei unterstützt, ihre Produktion energieeffizienter zu machen. Der Großdemonstrator für energieeffiziente Produktion - wurde initiiert und geleitet von Prof. Eberhard Abele, Vizepräsident der WGP. Er leitet auch das millionenschwere BMWi-Kopernikus-Projektes "SynErgie", das quasi als Weiterentwicklung der ETA-Fabrik zu sehen ist. SynErgie soll Fabriken auf das volatile Angebot der erneuerbaren Energien vorbereiten. Daran beteiligt sind insgesamt sechs WGP-Institute.

Mehr Informationen:

WGP-Pressemeldung zu SynErgie
ETA-Fabrik TU Darmstadt
ETA-Fabrik auf Youtube

Bildquellen:

Bild 1: Vortrag Prof. Abele in der ETA-Fabrik:  Andreas Körner, Bildhübsche Fotografie, Stuttgart
Bild 2: Vortrag von Dr. Frank Heidrich vom BMWi:  Andreas Körner, Bildhübsche Fotografie, Stuttgart

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